Switch-Hersteller beeindruckt mit extrem hoher Mitarbeiterbindung und langfristiger Strategie.
Switch-Hersteller beeindruckt mit extrem hoher Mitarbeiterbindung und langfristiger Strategie.
Die Gaming-Welt steht seit Monaten unter Strom - allerdings nicht im positiven Sinne. 2024 war das Jahr der Massenentlassungen, Studioschließungen und eingestellten Projekte. Selbst Branchenriesen wie Microsoft, Sony oder Ubisoft kamen nicht ungeschoren davon. Allein bei Microsoft mussten Anfang Juli rund 9.000 Angestellte ihren Hut nehmen. Das entspricht etwa vier Prozent der gesamten Belegschaft. Und obwohl mit Projekten wie Oblivion Remastered eigentlich Erfolgsgeschichten geschrieben werden, traf es selbst vermeintlich stabile Studios wie Virtuos (minus 7 % der Mitarbeiter).
In diesem düsteren Szenario gibt es jedoch einen Lichtblick - und der kommt aus Japan: Nintendo trotzt dem Trend und zeigt, dass es auch anders geht.
Laut aktuellen Zahlen (via Tech4Gamers) erreichte Nintendo zwischen April 2024 und März 2025 eine Mitarbeiterbindungsrate von 98 % - ein Wert, der in der aktuellen Marktlage fast utopisch wirkt.
Besonders bemerkenswert: In der japanischen Zentrale liegt die Fluktuationsrate bei nur 1,9 %, während sie bei Nintendo of America mit 5,1 % zwar etwas höher, aber immer noch beeindruckend niedrig ist.
Hinzu kommt eine bemerkenswerte Betriebszugehörigkeit:
In Japan arbeiten Mitarbeitende im Schnitt 14 Jahre bei Nintendo
In den USA sind es immerhin 10 Jahre
Solche Zahlen können viele westliche Studios höchstens träumen und das, obwohl Nintendo immer wieder wegen Themen wie Preispolitik, Fan-Emulatoren oder zuletzt den neuen Game-Key-Cards für die Switch 2 kritisiert wird.
https://2playerz.de/p/switch-2-anhaltende-kritik-an-game-key-cards-nintendo-reagiert-vorsichtig
Woran liegt es also, dass Nintendo wie ein Fels in der Brandung steht, während um sie herum Entwicklerstudios ins Wanken geraten?
Nintendo setzt nicht auf kurzfristige Gewinne, sondern verfolgt eine langfristige Unternehmensstrategie. Dank enormer Rücklagen können schwächere Jahre oder Marktkrisen einfach ausgesessen werden, ohne dass der Rotstift direkt beim Personal angesetzt wird.
Ein Paradebeispiel: Nach dem Misserfolg der Wii U verzichtete der damalige Präsident Satoru Iwata lieber auf einen Teil seines Gehalts, als Angestellte zu entlassen. Ein Move, der heute fast legendären Status hat.
Nintendo wählt seine Mitarbeitenden sehr gezielt aus und behandelt sie entsprechend gut.
Dazu gehören:
umfassende Sozialleistungen
Boni und Zusatzangebote
eine Unternehmenskultur, die auf Stabilität statt Crunch setzt
All das sorgt dafür, dass kaum jemand freiwillig geht und dass Neueinsteiger nicht einfach durch die nächste Entlassungsrunde wieder verschwinden.
Natürlich spielt auch die neue Switch 2 eine Rolle: Die Konsole konnte sich bereits innerhalb von vier Tagen nach Launch über 3,5 Millionen Mal verkaufen und stellt damit selbst den Erfolg des Vorgängers in den Schatten. Solche Verkaufszahlen schaffen Planungssicherheit und machen radikale Personalentscheidungen schlicht unnötig.
Während andere Studios von Krise zu Krise taumeln, setzt Nintendo weiter auf Beständigkeit, sowohl im Spiele-Portfolio als auch beim Personalmanagement. Kein „Hire and Fire“, keine Kurzschlussreaktionen - sondern eine klare, nachhaltige Strategie. In Zeiten wie diesen wirkt das fast revolutionär.
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