Microsoft erschüttert die Gaming-Branche erneut mit einer massiven Entlassungswelle. Neben der Streichung von rund 9.000 Stellen weltweit trifft es besonders hart die Xbox-Sparte – samt Spielabsagen, Studioschließungen und einem möglichen Führungswechsel.
Am 1. Juli bestätigte Microsoft offiziell die Entlassung von rund 9.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, was etwa 4 % der weltweiten Belegschaft entspricht. Damit steigen die Gesamtzahlen in diesem Jahr auf erschreckende 15.300 gestrichene Stellen.
Die Kündigungen betreffen mehrere Geschäftsbereiche, aber im Fokus steht die Gaming-Sparte – darunter Xbox Game Studios, ZeniMax Media, King (Candy Crush) und Activision-Blizzard.
Besonders dramatisch: Microsoft hat drei große Projekte eingestellt und gleich mehrere Studios geschlossen oder radikal ausgedünnt. Die Opferliste liest sich wie ein Schlag in die Magengrube für Xbox-Fans:
Perfect Dark – Reboot eingestellt, Entwicklerstudio The Initiative geschlossen.
Everwild – Mystisches Rare-Abenteuer nach über zehn Jahren Entwicklung abgesagt.
Blackbird (Codename) – Geplantes Zenimax-MMORPG ebenfalls gecancelt.
Turn 10 Studios – Rund 50 % der Belegschaft von Forza Motorsport betroffen.
King (Barcelona) – Etwa 200 Mitarbeitende entlassen.
ZeniMax Europe (u. a. London & Rockville) – Marketingteams betroffen.
Selbst Call-of-Duty-Studios wie Raven und QA-Teams bei Activision und Blizzard sind nicht verschont geblieben.
In einer internen E-Mail schrieb Xbox-Chef Phil Spencer, dass die Maßnahmen notwendig seien, um „das Gaming-Geschäft für einen dauerhaften Erfolg zu positionieren“ und „die vielversprechendsten Chancen zu priorisieren“.
Auch Xbox-Studios-Leiter Matt Booty wandte sich an die Teams und erklärte, dass man „mehrere unangekündigte Projekte beendet“ und „Organisationsstruktur und Managementebenen verschlankt“ habe – ganz im Sinne von mehr „Agilität und Effektivität“.
Ob das gelingt, wenn gleichzeitig halbe Studios zerlegt werden? Die Zukunft wird es zeigen.
Mitten im Entlassungschaos flammt ein weiteres Thema auf: Tritt Phil Spencer bald zurück?
Laut einem Leak des Call-of-Duty-Insiders TheGhostOfHope plane Spencer, nach der Einführung der nächsten Xbox-Generation seinen Posten als CEO von Microsoft Gaming zu räumen. Seine Nachfolgerin soll laut Gerücht Sarah Bond sein, seit Oktober 2023 Präsidentin von Xbox.
Allerdings gibt es starke Zweifel: Branchenveteran Tom Henderson bezeichnet die Info als Spekulation – auch wenn er zugibt, „für den Fall der Fälle schon einen Draft-Artikel über Spencers Abgang vorbereitet“ zu haben. Auch Jez Corden von Windows Central winkt ab: „Natürlich wird er irgendwann zurücktreten, aber dieser Beitrag ist schlicht falsch.“
Kurzum: Spencer bleibt – erstmal. Die Xbox-Zukunft hängt dennoch in der Schwebe.
Laut Microsoft befinden sich aktuell über 40 Projekte in Entwicklung, und Titel wie State of Decay 3 oder Clockwork Revolution seien „sicher“. Auch die Pläne für die nächste Xbox-Generation bleiben laut offizieller Aussage bestehen.
Doch was nützt ein starkes Line-up, wenn hinter den Kulissen der Boden bebt? Der Vertrauensverlust in die langfristige Strategie von Xbox ist real – nicht zuletzt durch die vielen plötzlichen Absagen ehemals vielversprechender Projekte.
Die Xbox-Marke steht 2025 an einem Scheideweg. Zwischen einem Rekordjahr an Spielstunden und Nutzerzahlen einerseits – und Massenentlassungen, Projektstreichungen und Rücktrittsgerüchten andererseits. Ob die geplante Umstrukturierung wirklich mehr Effizienz und Klarheit bringt oder nur verbrannte Erde hinterlässt, wird sich zeigen.
Phil Spencer sagte einmal: „It’s not about selling more consoles. It’s about building a community.“ Diese Community blickt nun mit Sorgen auf eine Xbox-Zukunft, die aktuell ziemlich unsicher wirkt.
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