Ein neues Sony-Patent deutet auf den möglichen Einsatz von KI zur Echtzeit-Anpassung und Filterung sensibler Inhalte in Videospielen hin. Gewalt, Sprache oder Nacktheit könnten künftig individuell verändert oder ausgeblendet werden.
Ein neues Sony-Patent deutet auf den möglichen Einsatz von KI zur Echtzeit-Anpassung und Filterung sensibler Inhalte in Videospielen hin. Gewalt, Sprache oder Nacktheit könnten künftig individuell verändert oder ausgeblendet werden.
Sony plant möglicherweise den Einsatz künstlicher Intelligenz zur automatisierten Anpassung sensibler Inhalte in Videospielen. Hinweise darauf liefert ein Patent, das Sony Interactive Entertainment am 9. Dezember eingereicht hat.
Laut Patent-Beschreibung soll die Technologie Spielszenen in Echtzeit analysieren und potenziell ungeeignete Inhalte wie Gewalt, Schimpfwörter oder Nacktheit verändern, verbergen oder vollständig ersetzen.
Das patentierte Verfahren basiert auf dem Zusammenspiel zweier Prozessoren. Einer davon analysiert mithilfe eines KI-Modells fortlaufend Audio- und Videodaten des Spiels. Die KI erkennt dabei Inhalte, die zuvor vom Nutzer als unangemessen definiert wurden.
Ein zweiter Prozessor übernimmt anschließend die Anpassung der Inhalte - etwa durch Unkenntlichmachung, Entfernung oder den Austausch bestimmter Elemente. Hinter dem Patent mit dem Titel
„Automatische, maßgeschneiderte Bearbeitung von Videospielinhalten mittels KI“
steht das Ziel einer möglichst individuellen Personalisierung.
Spieler*innen können demnach festlegen, welche Arten von Inhalten gefiltert werden sollen. Die Bandbreite reicht von einzelnen Begriffen bis hin zu kompletten Darstellungsformen.

Die KI soll unter anderem in der Lage sein, Schimpfwörter, Darstellungen von Alkoholkonsum, Nacktheit oder auch spezifische Trigger - etwa Clowns mit roten Luftballons - zu erkennen und unkenntlich zu machen. In manchen Fällen könnten Audiospuren sogar durch neue Inhalte ersetzt werden, beispielsweise mithilfe von Deepfake-Technologien.
Bemerkenswert ist zudem, dass das System laut Patent nicht exklusiv für PlayStation vorgesehen ist. Auch Plattformen anderer Hersteller wie Microsoft oder Nintendo sowie klassische Computer-Ökosysteme werden als potenzielle Einsatzbereiche genannt.
Im Gegensatz zu statischen Inhaltsfiltern, die Entwickler fest in Spiele integrieren, soll Sonys Ansatz dynamisch auf das tatsächliche Spielgeschehen reagieren.
Ein zentrales Merkmal des Systems ist seine Anpassbarkeit an individuelle Bedürfnisse. Eltern könnten beispielsweise festlegen, dass Gewalt vollständig ausgeblendet wird, während mildere Sprache erlaubt bleibt. Die Steuerung soll sowohl vor Spielbeginn als auch während des Spielens möglich sein.
Das Patent beschreibt zudem grafische Benutzeroberflächen, über die Inhalte gezielt gefiltert, ersetzt oder freigegeben werden können. Ein denkbares Szenario ist die gemeinsame Nutzung von Spielen durch unterschiedliche Altersgruppen.
Altersbeschränkte Titel könnten so dynamisch entschärft werden, ohne dass Entwickler*innen separate Versionen veröffentlichen müssten.
Möglich wären unter anderem Versionen ohne Blut, mit ersetzten Waffen oder entschärften Dialogen.
Sony is developing AI that censors games in real time.
— Pirat_Nation 🔴 (@Pirat_Nation) December 19, 2025
Sony is developing a patent-pending AI system capable of real-time censorship of video game content. It automatically detects and modifies mature or sensitive material, such as violence, gore, sexual content, and profanity.… pic.twitter.com/oJKSEicwK3
Sony selbst erklärt in der Patentbeschreibung:
„Wie hier dargelegt, können sich die Altersfreigaben für Videospiele und andere audiovisuelle Inhalte im Laufe der Zeit ändern.“
Weiter heißt es:
„Darüber hinaus berücksichtigen die allgemeinen Altersfreigaben möglicherweise nicht ausreichend die individuellen Empfindlichkeiten der Nutzer*innen gegenüber Inhalten, die für eine bestimmte Person aus welchen Gründen auch immer anstößig sein könnten.“
Die aktuelle Technologie biete laut Sony bislang keine zufriedenstellende Lösung für dieses Problem.
Ob und wann diese Technologie tatsächlich zum Einsatz kommt, ist derzeit offen. Große Unternehmen wie Sony melden regelmäßig Patente an, ohne diese zwangsläufig in marktreife Produkte umzusetzen.
Unabhängig davon wirft das Patent grundlegende Fragen auf - etwa zur Balance zwischen Jugendschutz, kreativer Freiheit und technischer Kontrolle.
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