In einem ausführlichen Interview mit dem Rolling Stone sprach Designer-Legende Hideo Kojima über die Entwicklung der Videospielindustrie und wo er den nächsten großen Sprung sieht. Ein wenig privates erzählte er auch.
In einem ausführlichen Interview mit dem Rolling Stone sprach Designer-Legende Hideo Kojima über die Entwicklung der Videospielindustrie und wo er den nächsten großen Sprung sieht. Ein wenig privates erzählte er auch.
Für den Schöpfer von Metal Gear begann alles mit dem Wechsel von 2D- zu 3D-Grafik, später folgte die Online-Revolution mit Internet-Anbindungen für Konsolen und PCs, die völlig neue Spielerlebnisse ermöglichten.
Heute, so Kojima, zeichne sich eine dritte große Welle ab: künstliche Intelligenz.
KI sei laut Kojima weit mehr als nur ChatGPT. Zukünftige Systeme könnten nicht nur Dialoge generieren, sondern auch Spielerverhalten analysieren und so Trends frühzeitig erkennen.
Er selbst experimentierte bereits mit Machine Learning, etwa um die Gesichter von Regisseuren wie Nicolas Winding Refn und anderen Prominenten für Death Stranding 2 ins Spiel zu übertragen. Ganz zufrieden war er mit den Ergebnissen allerdings nicht, wie er dem Rolling Stone erzählte:
„Da das Resultat nur bedingt meinen Ansprüchen genügte, werde ich weiterhin klassische, analoge Methoden bevorzugen.“
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Neben KI ging Kojima auch auf sein eigenes Spielverhalten ein und überraschte mit einem Geständnis:
„Ich spiele nicht so viele Spiele. Ich schaue Filme, lese Bücher, treffe Menschen und gehe in Museen, und ich kopiere nichts aus einem Spiel. Es gibt außerdem viele Spieleentwickler, die nur andere Spiele anschauen.“
Kojima erklärt, dass er meist nur ein einziges Spiel pro Jahr wirklich spielt. Der Grund: seine vielen anderen Interessen. Genau das empfiehlt er auch jungen Entwicklern, den Horizont zu erweitern und nicht ausschließlich von Videospielen inspiriert zu werden.
Als Beispiel nannte Kojima die Anime-Ikonen Mamoru Oshii (Ghost in the Shell) und Katsuhiro Otomo (Akira), die sich nicht nur von Animes beeinflussen ließen, sondern auch europäische Filme in ihre Werke einfließen ließen.
Sein Appell an Nachwuchskreative ist eindeutig:
„Ich denke, junge Leute spielen viel, und das ist gut. Aber darüber hinaus möchte ich, dass sie Kunst fühlen oder sehen, sie für sich aufnehmen und daraus neue Spiele erschaffen.“
Und weiter:
„Wir sollten über den Tellerrand hinausblicken und uns von allem um uns herum inspirieren lassen. Genau das macht Schöpfer aus.“
https://2playerz.de/p/hideo-kojima-will-hoch-hinaus-und-zwar-wirklich-hoch-spielentwicklung-im-weltall
Abschließend fasste Kojima seine Philosophie so zusammen:
„Spiele beanspruchen viel Zeit, und ich selbst spiele wahrscheinlich höchstens ein Spiel pro Jahr. Ich gehe meine Spiele zwar durch. Aber ich muss über den Spielrahmen hinausdenken. Was außerhalb der Spielewelt passiert, ist für mich oft wichtiger, um es in mein Spiel einfließen zu lassen.“
Für Kojima ist klar: Die besten Spiele entstehen dann, wenn Entwickler mehr als nur Games im Blick haben - wenn sie die Welt um sich herum aufsaugen und daraus Neues erschaffen.
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