Nach Jahren, in denen es für Deutschlands Games-Wirtschaft immer nur in eine Richtung ging (nach oben), folgt nun der erste Knick in der Kurve. Die Zahl der Unternehmen und Beschäftigten schrumpft erstmals seit der großen Förderrakete im Jahr 2020.
Nach Jahren, in denen es für Deutschlands Games-Wirtschaft immer nur in eine Richtung ging (nach oben), folgt nun der erste Knick in der Kurve. Die Zahl der Unternehmen und Beschäftigten schrumpft erstmals seit der großen Förderrakete im Jahr 2020.
Der Branchenverband game präsentierte nun aktuelle Zahlen und die lesen sich nicht wie ein Highscore.
Laut der Plattform gamesmap.de, in Zusammenarbeit mit Goldmedia, sank die Zahl der in Deutschland aktiven Games-Unternehmen im Jahr 2024 um rund 4 Prozent, von 948 auf nur noch 910 Betriebe. Der Rückgang betrifft dabei alle Unternehmensformen:
454 sind reine Entwicklerstudios,
52 konzentrieren sich aufs Publishing,
404 machen beides.
Noch gravierender: Auch bei den Beschäftigten geht es bergab. Waren 2023 noch 12.408 Menschen in deutschen Spielefirmen tätig, so sind es Ende 2024 nur noch 12.134 - ein Minus von 2 Prozent. Damit ist die langjährige Wachstumsphase, die 2020 mit dem Start des Bundesförderprogramms begann, vorerst gestoppt.
Immerhin: Im Vergleich zu 2020 steht die Branche trotz allem besser da, mit 46 Prozent mehr Firmen und einem Plus von 23 Prozent bei den Jobs.
Doch woran liegt’s? Der Branchenverband nennt zwei große Endgegner:
Konsolidierung des globalen Marktes - heißt übersetzt: Auch international wird gespart, fusioniert und sortiert.
Unzuverlässige Förderung in Deutschland - der berühmt-berüchtigte Förderstopp hat zugeschlagen. Genauer gesagt: drei Mal in wenigen Jahren. Und das in einem System, das eigentlich Start-ups den Rücken stärken soll.
Dazu kommt: Die bestehenden Förderbedingungen sind laut Verband alles andere als planungssicher, eher ein „Schwierigkeitsgrad: Nightmare“ für Studios, die langfristig kalkulieren wollen. Felix Falk, Geschäftsführer von game, bringt es auf den Punkt:
„2024 war ein sehr schwieriges Jahr für die deutsche Games-Branche.“
https://2playerz.de/p/gaming-in-deutschland-375-millionen-spielen-und-werden-immer-alter-dabei
Doch es gibt Hoffnung. Und diesmal nicht nur in Form eines Checkpoints. Die neue Bundesregierung hat laut Verband bereits Gegenmaßnahmen auf den Weg gebracht:
Das Förderbudget soll erhöht und realitätsnah angepasst werden.
Ab August 2025 können endlich wieder Anträge gestellt werden - ohne Zwischenstopp (hoffentlich).
Ziel: ein echtes „Level-Playing-Field“ für deutsche Studios im globalen Wettbewerb.
Falk zeigt sich vorsichtig optimistisch:
„Die verbesserten Rahmenbedingungen werden den Games-Unternehmen endlich wieder Rückenwind geben.“
Sprich: Mehr Gründungen, mehr Jobs, mehr Ambitionen - so zumindest die Hoffnung.
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