Die europäische Bürgerinitiative „Stop Killing Games“ erhält prominente Rückendeckung: Nicolae Ștefănuță, einer der Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments, hat öffentlich seine Unterstützung erklärt.
Die europäische Bürgerinitiative „Stop Killing Games“ erhält prominente Rückendeckung: Nicolae Ștefănuță, einer der Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments, hat öffentlich seine Unterstützung erklärt.
Immer mehr Spiele verschwinden sang- und klanglos aus digitalen Stores oder werden durch abgeschaltete Server unspielbar - ein Umstand, der Gamer zunehmend frustriert und für Diskussionen über digitale Besitzrechte sorgt.
In einem klaren Statement positionierte sich Ștefănuță unmissverständlich:
„Ich stehe an der Seite der Menschen, die diese Bürgerinitiative gestartet haben. Ich habe unterschrieben und werde sie weiterhin unterstützen. Ein Spiel gehört, sobald es verkauft ist, dem Kunden, nicht dem Unternehmen.“
Mit dieser Aussage stellt sich der EU-Politiker explizit gegen die Praxis, digitale Spiele nach dem Ende ihrer wirtschaftlichen Lebensdauer einfach aus den Bibliotheken der Spieler zu entfernen oder unspielbar zu machen. Zwar bedeutet sein Engagement noch keine gesetzliche Änderung, doch es sendet ein deutliches Signal: Das Thema hat die politische Bühne erreicht.
„Stop Killing Games“ verfolgt dabei keine unrealistischen Forderungen. Die Initiative verlangt nicht, dass Publisher ihre Spiele auf ewig unterstützen oder Server bis in alle Ewigkeit online halten. Vielmehr fordert sie ein Recht auf dauerhafte Nutzung von Spielen, für die bereits bezahlt wurde.
Im Klartext: Wer ein Spiel gekauft hat, soll es auch nach dem offiziellen Support-Ende noch spielen können, ohne zwingende Verbindung zu Publisher-Servern oder Online-Diensten.
https://2playerz.de/p/stop-killing-games-wie-eine-million-gamerinnen-die-eu-zwingen-wollen-unsere-spiele-zu-retten
Ein besonders drastisches Beispiel: Ubisofts Rennspiel The Crew. Als der französische Publisher Ende 2023 die Server abschaltete, war das Spiel für alle Besitzer komplett unbrauchbar, da es ausschließlich online funktionierte, trotz Einzelspieler-Komponenten.
Nach massiver Kritik versprach Ubisoft, künftige Spiele auch nach dem Support-Ende weiter spielbar zu halten. Ein kleiner Schritt, aber offenbar ein Umdenken, das durch öffentlichen Druck ausgelöst wurde.
Der Branchenverband Video Games Europe (VGE), dem Schwergewichte wie EA, Ubisoft, Microsoft, Nintendo, Activision Blizzard und Riot Games angehören, reagierte auf die Petition mit einem differenzierten Statement:
„Die Entscheidung, Online-Dienste einzustellen, ist vielschichtig und wird niemals leichtfertig getroffen.“
Man verstehe zwar die Leidenschaft der Community, betone aber auch die wirtschaftlichen und technischen Herausforderungen. Zudem würde eine gesetzliche Verpflichtung zur dauerhaften Nutzbarkeit das kreative Risiko und die Produktionskosten neuer Titel empfindlich erhöhen.
https://2playerz.de/p/initiative-stop-killing-games-europas-spielelobby-verteidigt-das-abschalten-von-games
Trotz (oder gerade wegen) der Einwände der Industrie wächst die Unterstützung für „Stop Killing Games“ rasant: Mehr als 1,3 Millionen EU-Bürger haben die Petition bereits unterzeichnet – die notwendige Schwelle von 1 Million ist damit deutlich überschritten. Das bedeutet: Die EU-Kommission muss sich nun offiziell mit dem Anliegen befassen.
Mit dem Rückenwind eines EU-Vizepräsidenten und der wachsenden Zahl an Unterstützern könnte sich tatsächlich etwas bewegen - zumindest im Bereich des digitalen Verbraucherschutzes.
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