Nach 6.000 gestrichenen Jobs im Mai steht bei Microsoft offenbar die nächste Kündigungswelle an. Besonders der Sales-Bereich ist betroffen – auch durch zunehmendes Outsourcing.
Nach 6.000 gestrichenen Jobs im Mai steht bei Microsoft offenbar die nächste Kündigungswelle an. Besonders der Sales-Bereich ist betroffen – auch durch zunehmendes Outsourcing.
Gerade erst hat Microsoft im Mai rund 6.000 Mitarbeiter entlassen – das entspricht etwa 3 % der globalen Belegschaft. Nun berichtet Bloomberg, dass bereits die nächste Runde bevorsteht: „Tausende weitere Jobs“ sollen gestrichen werden, vor allem im Vertrieb und Sales-Management.
Laut dem Bericht von Brody Ford und Matt Day ist die Maßnahme Teil eines umfassenden organisatorischen Umbaus, mit dem Microsoft seine operative Effizienz steigern will. Der Zeitpunkt ist dabei nicht zufällig: Das Geschäftsjahr des Tech-Giganten endet am 30. Juni, und traditionell werden rund um diesen Termin größere Restrukturierungen angekündigt.
Eine zentrale Rolle in dieser Runde spielt laut Bloomberg das verstärkte Outsourcing von Vertriebsaufgaben an Drittanbieter. Demnach sollen externe Dienstleister künftig für einen Großteil der Kundenbetreuung zuständig sein – eine Strategie, die zwar Kosten spart, aber auch massive Jobverluste innerhalb der bestehenden Belegschaft bedeutet.
Die neuen Entlassungen scheinen nicht direkt Microsofts Gaming-Sparte – sprich Xbox, Activision Blizzard oder Bethesda – zu treffen. Dennoch ist klar: Microsoft ist mittlerweile einer der größten Treiber hinter den branchenweiten Tech-Entlassungen, und das betrifft früher oder später auch Studios, Entwicklerteams und Supportstrukturen im Gaming-Bereich.
Bereits Anfang des Jahres hatte Microsoft rund 1.900 Stellen bei Activision Blizzard und Xbox gestrichen, was große Projekte wie Blizzard’s geplantes Survival-Spiel (Codename: Odyssey) in Mitleidenschaft zog.
Microsoft ist mit dieser Personalpolitik nicht allein – fast alle großen Tech-Firmen haben in den letzten zwei Jahren kräftig ausgedünnt. Trotzdem überrascht das Ausmaß und die Häufigkeit der Entlassungen bei einem Konzern, der aktuell Rekordumsätze verzeichnet – nicht zuletzt durch das boomende KI-Geschäft rund um Azure, Copilot und OpenAI.
Mit aktuell rund 228.000 Mitarbeitern weltweit (Stand: Juni 2024) zählt Microsoft zu den größten Arbeitgebern der Branche. Umso bitterer ist es, wenn tausende davon nun in einen ohnehin gesättigten Arbeitsmarkt gedrängt werden – viele mit jahrelanger Konzernerfahrung, aber begrenzten neuen Perspektiven.
Was Microsoft als „notwendige organisatorische Maßnahme“ verkauft, bedeutet für tausende Menschen vor allem eines: Jobverlust und Unsicherheit. Auch wenn die Gaming-Sparte diesmal außen vor zu bleiben scheint, sendet der Schritt ein klares Signal – niemand ist dauerhaft sicher, auch nicht im Milliardenbusiness Videospiele.
Alle Entlassungswellen bei Microsoft:
Für die betroffenen Mitarbeiter bleibt zu hoffen, dass Microsoft – wie oft betont – „faire Abfindungen und Unterstützungsangebote“ bereitstellt. Für die Branche insgesamt bleibt allerdings die Frage offen, wie lange sich dieser Kurs halten lässt, ohne langfristig Innovation, Moral und Vertrauen zu beschädigen.
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