Warhorse Studios bezieht Stellung und trifft damit mitten ins Herz der Gaming-Community. Zwischen all den branchenüblichen Rückzugsgefechten und PR-Ausweichmanövern gibt es aber auch Studios, die Haltung zeigen - ist eins davon.
Warhorse Studios bezieht Stellung und trifft damit mitten ins Herz der Gaming-Community. Zwischen all den branchenüblichen Rückzugsgefechten und PR-Ausweichmanövern gibt es aber auch Studios, die Haltung zeigen - ist eins davon.
In einer Zeit, in der große Publisher wie Ubisoft, EA oder Sony mit einem Klick jahrelang gepflegte Spiele aus dem digitalen Verkehr ziehen, wächst der Unmut in der Spielerschaft.
Dagegen formierte sich die Bewegung Stop Killing Games, die sich lautstark gegen das willkürliche Abschalten von Games ausspricht - und inzwischen über 1,4 Millionen Unterstützer zählt. Jetzt meldet sich auch das Entwicklerstudio Warhouse (Kingdom Come: Deliverance) zu Wort.
Im Interview mit eXputer wurde Tobias Stolz-Zwilling, Kommunikationsdirektor von Warhorse, direkt gefragt, wie sich ein Singleplayer-Titel wie Kingdom Come mit den Zielen von Stop Killing Games vereinen lässt - insbesondere im Hinblick auf Langzeitverfügbarkeit und Erhalt.
Seine Antwort? Direkt, ehrlich und erfrischend bodenständig:
„Das ist ein sehr wichtiges, aber auch sensibles Thema. Was ich sagen kann: Wir als Entwickler legen großen Wert darauf, Spiele zu machen, zu denen Spieler auch Jahre später zurückkehren können.“
Mit anderen Worten: Kein Always-Online-Zwang, keine Serverabschaltung im Vorbeigehen, keine künstliche Lebenszeit. Warhorse will Spiele machen, die Bestand haben - wie ein gut geschmiedetes Schwert aus der Schmiede von Rattay.
Ganz anders klingen die Töne von den ganz Großen. Ubisoft etwa begründete unlängst die Abschaltung von The Crew damit, dass Käufer „nie wirklich das ganze Spiel besaßen“ - sie hätten nur einen temporären Zugang erhalten. Ein bisschen so, als würde man im Restaurant einen Teller Pasta bestellen, aber nur so lange essen dürfen, wie der Koch noch Lust aufs Kochen hat.
Auch Microsoft und Sony stehen der Initiative kritisch gegenüber - sei es aus wirtschaftlichen Interessen, aus Angst vor rechtlichen Präzedenzfällen oder schlicht aus mangelnder Einsicht.
https://2playerz.de/p/ubisoft-chef-aussert-sich-zur-stop-killing-games-bewegung
Zugegeben: Warhorse Studios ist kein Gigant wie EA oder Activision. Aber genau darin liegt die Kraft solcher Statements. Wenn jeder einzelne Entwickler und jede Community ihre Stimme erhebt, ist das oft wirkungsvoller als die PR-Schlachten großer Publisher.
Und seien wir ehrlich: Wer wünscht sich nicht Spiele, die man noch in zehn Jahren auf seiner Festplatte starten kann - ganz ohne Online-Zwang, Login-Zirkus oder plötzliches „Spiel nicht mehr verfügbar“-Popup?
Während manche Publisher Spiele wie Fast-Fashion behandeln, setzt Warhorse auf Langlebigkeit, Qualität und Respekt gegenüber dem Spieler. Die Unterstützung für Stop Killing Games ist dabei mehr als nur ein Lippenbekenntnis - es ist ein Zeichen, dass es auch anders geht.
In einer Branche, in der „Game as a Service“ oft „Game as a ticking time bomb“ bedeutet, tut es gut, ein Studio mit Prinzipien zu sehen.
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