Dan Houser macht erneut deutlich, wie skeptisch er die aktuellen KI-Entwicklungen sieht. Seine Aussagen zielen auf Kreative, Entwickler*innen und die wachsende Abhängigkeit digitaler Branchen von Modellen, die laut ihm eher schaden als helfen könnten.
Der Rockstar Games-Mitbegründer Dan Houser hat sich in einem Gespräch mit Virgin Radio UK ungewöhnlich deutlich zum aktuellen KI-Hype geäußert. Viele der Stimmen, die heute versuchen, „die Zukunft der Menschheit oder Kreativität“ zu definieren, seien laut Houser ausgerechnet jene, die selbst kaum menschliche oder kreative Qualitäten mitbrächten.
Er verteidigt die Haltung, dass zentrale kreative Entscheidungen nicht an Tools oder deren Nutzer*innen ausgelagert werden dürfen. Für Houser ist die Frage entscheidend, wie viel Einfluss solche Gruppen künftig tatsächlich auf kreative Industrien bekommen sollen.
Laut Houser gibt es keinen Grund zu glauben, dass generative KI echte Kreativität eines Tages übertrifft. Seine Kritik richtet sich vor allem gegen die Vorstellung, dass KI künftig originäre Ideen hervorbringen kann. Er beschreibt, wie bestimmte Interessengruppen versuchen würden, die Entwicklung der Menschheit „in eine fragwürdige Richtung“ zu schieben.
Aus seiner Sicht müsse man sich daher fragen, ob diese Stimmen nicht bereits zu viel Macht erhalten haben und was das langfristig für Kreative, Studios und ganze Branchen bedeutet.
https://2playerz.de/p/dead-internet-theory-reddit-mitbegrunder-warnt-das-internet-stirbt-an-kiBesonders kritisch sieht Houser die Grundlage vieler aktueller KI-Modelle: Sie würden zunehmend von anderen KI-Inhalten leben, anstatt von menschlichen Werken. Dadurch entstehe eine Art „Rückkopplungsschleife“, ein Prozess also, der langfristig schlechtere Resultate erzeugt und das Fundament der Modelle selbst zerstört.
Houser verweist in diesem Zusammenhang auf die Dead Internet Theory - eine Vorstellung, nach der das Internet zunehmend von KI-Beiträgen überflutet wird und sich selbst kopierende Inhalte irgendwann weite Teile des Netzes unbrauchbar machen könnten. Qualitative Informationsquellen würden dadurch massiv leiden.
Zwar räumt Houser ein, dass bestimmte Algorithmen einzelne Aufgaben hervorragend lösen können. Für tiefe kreative Leistungen seien sie jedoch ungeeignet. Diese Sichtweise teilt auch Hideo Kojima, der KI vor allem in alltäglichen Assistenzfunktionen sieht, nicht aber als Ersatz für echte kreative Visionen.
https://2playerz.de/p/hideo-kojima-ki-konnte-bald-remakes-und-fortsetzungen-ubernehmenDer 52-Jährige prägte bei Rockstar Games Mega-Erfolge wie GTA 5 und Red Dead Redemption 2, bevor er 2020 das Studio verließ. Seitdem gründete er Absurd Ventures, wo er neue Marken, Filme, Serien und Comics entwickelt.
Sein erstes Buch „A Better Paradise“ erscheint bereits Anfang des kommenden Jahres - ein Projekt, das ebenfalls zeigen soll, wie wichtig ihm menschliche Kreativität weiterhin ist.
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