Happy Birthday, Xbox 360! Die legendäre Konsole wird dieses Jahr 20 Jahre alt. Grund genug, nostalgisch zurückzublicken. Doch hinter dem Erfolg verbirgt sich auch eine beinah katastrophale Krise, die die gesamte Xbox-Marke hätte zerstören können.
Happy Birthday, Xbox 360! Die legendäre Konsole wird dieses Jahr 20 Jahre alt. Grund genug, nostalgisch zurückzublicken. Doch hinter dem Erfolg verbirgt sich auch eine beinah katastrophale Krise, die die gesamte Xbox-Marke hätte zerstören können.
Der damalige Xbox-Chef Peter Moore hat nun in einem Interview mit The Game Business Einblicke in genau jene Phase gegeben und dabei klargemacht: Ohne einen drastischen (und teuren) Rettungsplan wäre Xbox womöglich Geschichte.
Als Microsoft Ende 2005 die Xbox 360 auf den Markt brachte, katapultierte sich das Unternehmen endgültig in die Champions League der Konsolenhersteller. Über 80 Millionen verkaufte Einheiten machten sie zur erfolgreichsten Xbox-Konsole überhaupt - bis heute. Doch so glänzend die Verkaufszahlen, so dunkel war der Schatten, der über der Konsole lauerte: der berüchtigte „Red Ring of Death“ (RROD).
Der Horror aller Xbox-Spieler*innen
Drei leuchtende, rote LEDs und jeder Gamer wusste: Game over. Die Xbox 360 war hardwareseitig ein Pulverfass. Schuld war die unzureichende Kühlung, durch die sich die Komponenten beim Spielen erhitzten und beim Abkühlen wieder zusammenzogen. Das führte zu Rissen in den Lötstellen, unterbrach wichtige Verbindungen und die Konsole gab endgültig den Geist auf.
Was folgte, war ein PR-Desaster epischen Ausmaßes. Moore erinnert sich im Interview (mit GamesRadar) an die panische Ursachenforschung:
„Waren die Lüfter richtig platziert? Könnte das berüchtigte Handtuch-Wickeln wirklich helfen? [...] Es war stressig, aber es war auch ein Wendepunkt.“
Microsoft erkannte die Tragweite des Problems und entschied sich für eine beispiellose Reparaturaktion. Betroffene Nutzer bekamen über Nacht einen Versandkarton zugeschickt, schickten ihre defekte Konsole ein und erhielten schnellstmöglich ein Austauschgerät.
Die Rechnung für diese Großaktion: 1,15 Milliarden US-Dollar. Und laut Moore floss ein Großteil davon nicht in Hardware, sondern in die Versandlogistik.
„FedEx, UPS, DHL – das war ein logistischer Kraftakt. Aber ein notwendiger.“
Moore ist sich sicher:
„Hätten wir das nicht gemacht, gäbe es die Xbox-Marke heute vielleicht nicht mehr.“
Das Reparaturprogramm bewahrte nicht nur den Ruf von Microsoft, sondern auch das Vertrauen der Spieler. Die Xbox 360 konnte sich trotz des „Red Ring“-Debakels erholen und wurde zu einem Klassiker, der bis heute in Gaming-Herzen weiterlebt.
Eine Legende: Die Xbox 360
Heute, zwei Jahrzehnte später, erinnert uns die Geschichte der Xbox 360 daran, wie schnell ein Triumph zur Katastrophe werden kann und wie wichtig es ist, in entscheidenden Momenten Verantwortung zu übernehmen. Microsoft tat genau das und sicherte sich damit seinen Platz in der Konsolengeschichte. In diesem Sinne: Happy Birthday, Xbox 360!
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