Klar, juristisch betrachtet war das schon immer so: Beim digitalen Kauf erwerben wir das Nutzungsrecht, nicht die Software an sich. Doch noch nie hat ein großer Publisher, wie in diesem Fall Konami, diese Tatsache so offen in seiner Werbung präsentiert.
Microsofts Xbox steht derzeit massiv unter Beschuss und das nicht ohne Grund. Nach mehreren Preiserhöhungen innerhalb eines Jahres, darunter eine satte 50 % Steigerung für den Xbox Game Pass, werfen viele Spieler*innen dem Konzern vor, sich immer weiter von seiner Community zu entfernen. Nun sorgt eine fragwürdige Werbemaßnahme für zusätzlichen Zündstoff.
Seit einiger Zeit verfolgt Xbox das Ziel, sich von klassischer Hardware zu lösen. Spiele sollen überall verfügbar sein - egal ob auf Konsole, PC oder über die Cloud. Doch während dieser Schritt in Richtung Zukunft theoretisch attraktiv klingt, wächst die Sorge, dass Spieler*innen dabei immer weniger Kontrolle über ihre gekauften Inhalte behalten.
Diese Angst scheint nun neue Nahrung zu bekommen: Ein Reddit-Post zeigt ein offizielles Xbox-Werbemotiv zu Silent Hill f, das deutlich darauf hinweist, dass Käufer*innen „nur die Lizenz zum Spielen“ erwerben und nicht das Spiel selbst.
What an odd thing to say
by u/phlegmtoad in xbox
Der Reddit-User, der den Post teilte, nannte es eine „merkwürdige Art, Videospiele zu bewerben“. Viele Spieler*innen reagierten empört und erinnerten daran, dass genau diese rechtliche Grauzone den Niedergang physischer Spielemedien beschleunigt habe.
Ein Kommentar brachte es auf den Punkt:
„Wenn die Leute damals gewusst hätten, dass sie nichts wirklich besitzen, hätten sie nie so leicht auf Discs verzichtet.“
Andere wiederum verteidigten Xbox, weil das Unternehmen die Situation schlicht transparent mache. Dennoch bleibt die Frage bestehen, warum ein Konzern die eigene Kundschaft derart unmissverständlich darauf stößt, dass sie am Ende nichts Greifbares für ihr Geld bekommen.
Das Ganze fällt in eine ohnehin angespannte Zeit. Gerüchte besagen, dass Xbox bald kostenloses Cloud-Gaming mit Werbung anbieten will - ein Schritt, der bereits jetzt für Unmut sorgt. Hinzu kommen erneute Entlassungen, die das Vertrauen in Microsofts Gaming-Sparte weiter erschüttern.
Für eine Marke, die angeblich bald vollständig softwareorientiert arbeiten will, ist diese Entwicklung alles andere als ein gutes Omen. Die Stimmung in der Community schwankt zwischen Frustration und Resignation, besonders bei Spieler*innen, die sich nach mehr Transparenz und echter Kaufhoheit sehnen.
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