Ubisoft sortiert sich neu und setzt dabei auf Familienbande und Erfahrung. Gemeinsam mit Tencent wurde eine neue Tochtergesellschaft gegründet, die sich exklusiv um die drei stärksten Marken des Publishers kümmern soll.
Ubisoft sortiert sich neu und setzt dabei auf Familienbande und Erfahrung. Gemeinsam mit Tencent wurde eine neue Tochtergesellschaft gegründet, die sich exklusiv um die drei stärksten Marken des Publishers kümmern soll.
Die letzten Jahre waren für Ubisoft alles andere als rosig. Finanzielle Probleme, enttäuschende Releases (wir blicken dich an, Skull and Bones), interne Umstrukturierungen - kurz: Es musste sich etwas ändern. Mit Tencent, dem chinesischen Tech-Giganten und einer der einflussreichsten Größen im globalen Gaming-Markt, fand Ubisoft einen strategischen Partner.
1,25 Milliarden US-Dollar investierte Tencent in den französischen Publisher. Das Ziel? Eine neue Tochterfirma, die sich ausschließlich um Ubisofts Goldesel kümmern soll – die Franchises, auf denen der internationale Erfolg des Unternehmens ruht.
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Wie nun bekannt wurde, wird Charlie Guillemot, 34-jähriger Sohn von CEO Yves Guillemot, als CEO der neuen Ubisoft-Tencent-Tochter fungieren. Unterstützt wird er dabei von Christophe Derennes, der als Co-CEO agieren wird.
Charlie Guillemot
Wer nun an Vetternwirtschaft denkt, ist nicht allein. Charlie stellt sich dieser Kritik jedoch selbstbewusst:
„Ja, ich bin Yves’ Sohn. Das ist nichts, wovor ich mich verstecke. Aber bei meiner Ernennung geht es nicht nur um familiäre Bindungen“, betont er im Gespräch mit Variety. „Ich weiß, dass man sich Vertrauen verdienen muss.“
„Ich habe das letzte Jahrzehnt damit verbracht, innerhalb und außerhalb von Ubisoft Erfahrungen zu sammeln, Teams zu leiten, Marken zu managen und den Wandel in einer schnelllebigen Branche zu meistern. Ich habe mich auch bewusst dafür entschieden, mich zurückzuziehen, wenn es sinnvoll war, um anderswo zu lernen und zu wachsen“, sagte der neue CEO weiter.
„Ubisoft befindet sich in einem entscheidenden Moment. Von mir wird erwartet, das Unternehmen mit Energie und Konzentration voranzubringen und auf die unglaubliche Expertise zurückzugreifen, die in den Teams bereits vorhanden ist. […] Ich bin fest entschlossen, alles zu tun, was ich kann, damit das klappt. Ubisoft ist mir als Unternehmen, als Team und als Ort, der dafür bekannt ist, Risiken einzugehen, wichtig. Ich weiß, dass man sich Vertrauen verdienen und es nicht geschenkt bekommen muss. Genau so gehe ich an diese Rolle heran.“
Charlie Guillemot war zuvor unter anderem Studioleiter bei Owlient, einem auf Mobile-Games spezialisierten Ubisoft-Studio. Nach einem Abstecher außerhalb des Unternehmens kehrte er 2024 zurück und war Teil des internen Strategieboards. Jetzt steht er an der Spitze einer der wichtigsten Zukunftsinvestitionen des Konzerns.
An Guillemots Seite steht mit Christophe Derennes ein echtes Ubisoft-Urgestein: Über 35 Jahre ist er bereits im Unternehmen und war unter anderem Mitbegründer des legendären Ubisoft Montreal-Studios. Dort war er maßgeblich am Erfolg von Titeln wie Splinter Cell, Far Cry und Assassin’s Creed beteiligt. Derennes soll für die operative und produktionstechnische Leitung verantwortlich sein - eine Art erfahrener Anker im neuen Duo.
Christophe Derennes
Yves Guillemot selbst lobte die Kombination aus unternehmerischem Weitblick (Charlie) und produktiver Tiefe (Derennes): Eine Mischung, die Ubisoft helfen soll, „diesen neuen Schritt erfolgreich zu gestalten“.
Noch gibt es keine konkreten Titelankündigungen der neuen Tochtergesellschaft, aber die Mission ist klar: Markenpflege auf höchstem Niveau. Die neuen Verantwortlichen sollen dafür sorgen, dass Ubisofts wichtigste IPs nicht nur regelmäßige Inhalte liefern, sondern wieder zu alter Stärke zurückfinden - kreativ, wirtschaftlich und technisch.
Besonders spannend: Mit Tencent im Boot könnte es verstärkte Aktivitäten in Asien, Mobile-Spin-offs, oder sogar Cloud-Gaming-Initiativen geben, ganz im Zeichen der globalen Expansion.
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Ubisoft versucht einen Neustart, mit familiärer Führung, strategischer Finanzspritze und einer Fokussierung auf das, was sie am besten können: Franchises groß machen. Ob Charlie Guillemot das Zeug zum visionären CEO hat, wird sich zeigen. Dass er nicht einfach nur „der Sohn vom Chef“ sein will, hat er klar gemacht. Jetzt muss er liefern.
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