Während sich andere führende Publisher wie Electronic Arts oder Ubisoft dazu entschieden haben, dem Beispiel des Xbox Game Pass zu folgen und eigene Abos anzubieten, in denen hauseigene Spiele mitunter schon am Erscheinungstag verfügbar sind, hielt sich Take-Two Interactive diesbezüglich bislang weitgehend zurück.

„Wenn es um NBA 2K geht, haben wir das in der Vergangenheit gemacht. Wir sprechen nicht wirklich darüber, ob wir in Zukunft etwas machen werden. Aber wenn man etwas in einen solchen Kanal bringt, erzeugt das natürlich Engagement“, führte der Take-Two-Präsident aus. „Es bringt uns Einnahmen.“

„Und es ist etwas, das wir in Betracht ziehen. Wir tun es, wenn der Zeitpunkt stimmt und die Zahlen passen“, heißt es abschließend.

Zwar bot der Publisher ausgewählte Titel wie GTA 5 oder Red Dead Redemption 2 zeitweise im Xbox Game Pass oder über den Spielekatalog von PlayStation Plus an, im Vergleich zu anderen Publishern fanden jedoch nur wenige Take-Two-Spiele den Weg in die verschiedenen Abodienste. An dieser Strategie dürfte sich wohl auch in den kommenden Jahren wenig ändern.

Darauf lassen die jüngsten Aussagen von Karl Slatoff, dem CEO von Take-Two Interactive, schließen. Anlässlich der aktuellen Geschäftszahlen äußerte er sich zu den unterschiedlichen Abo-Angeboten und bezeichnete diese als wichtige Partner.

Take-Two erteilt Day-One-Veröffentlichungen eine Absage

Trotzdem möchte Take-Two Interactive bei Spielen, die über Angebote wie PlayStation Plus oder den Xbox Game Pass erscheinen, weiterhin selektiv vorgehen. In erster Linie geht es den Verantwortlichen darum, den Wert der eigenen Spiele zu maximieren. Day-One-Veröffentlichungen großer Take-Two-Titel, die sich negativ auf die Verkaufszahlen auswirken könnten, sind daher auch künftig nicht zu erwarten.

„Wir würden es nicht tun, wenn es kein gutes wirtschaftliches Geschäft wäre“, führte Slatoff im Gespräch mit Investoren (via GameSpot) aus. „Die Plattformen würden es auch nicht tun. Deshalb nutzen wir das und es war aus wirtschaftlicher Sicht in vielerlei Hinsicht überzeugend.“

Mit seinen Aussagen verdeutlichte Slatoff, dass Take-Two Interactive seiner Strategie der vergangenen Jahre treu bleibt. Bereits 2021 hatte Strauß Zelnick, der CEO des Publishers, darauf hingewiesen, dass eine Day-One-Veröffentlichung großer Spiele im Xbox Game Pass oder ähnlichen Angeboten strategisch wie wirtschaftlich keinen Sinn ergebe.

Erst zu einem späteren Zeitpunkt würde sich laut Zelnick eine Veröffentlichung in Abodiensten anbieten, um mit älteren Spielen, die sich kaum noch verkaufen, weitere Einnahmen zu generieren.

„Ich denke, ein solcher Katalog kann für die Publisher sinnvoll sein, und er kann für die Verbraucher sinnvoll sein, die leidenschaftlich dabei sind und wirklich Zugang zu vielen Produkten haben wollen“,

 kommentierte Zelnick die Abodienste damals.

„Aber wenn es um aktuelle Produkte geht, dann sind die wirtschaftlichen Aspekte viel schwieriger nachzuvollziehen.“

GTA 6: Nahkampf im Fokus – Ex-Entwickler hat klare Vorstellung

In einem Interview sprach der ehemalige Rockstar-Entwickler Mike York über den für 2026 erwarteten Blockbuster GTA 6 und hob dabei eine seiner Meinung nach entscheidende Schwäche der Reihe hervor. Diese könnte Rockstar beheben, indem sich das Studio an Naughty Dogs The Last of Us: Part 2 orientiert. Mehreren Analysten zufolge dürfte uns mit GTA 6 eines der erfolgreichsten und gleichzeitig einflussreichsten Videospiele aller Zeiten bevorstehen.

Ähnlich sieht das der ehemalige Rockstar-Entwickler Mike York, der in einem Interview (via Tech4Gamers) über GTA 6 sprach. Da Rockstar bislang zwar zwei Trailer veröffentlichte, sich mit handfesten Spielszenen aber weiterhin zurückhält, ist laut York noch unklar, wie das Entwicklerteam eine seiner Meinung nach entscheidende Schwäche früherer GTA-Abenteuer in Angriff nehmen wird.

Bei seinen Aussagen bezieht sich York auf den Nahkampf, der in den vergangenen Jahren auch von den Spielern immer wieder als Schwachpunkt der GTA-Spiele ausgemacht wurde. Laut York könnte Rockstar hier Abhilfe schaffen, indem sich das Team bei der Gestaltung des Nahkampfes an einem Hit aus dem Hause Naughty Dog orientiert: The Last of Us: Part 2.

Wie GTA 6 von The Last of Us: Part 2 profitieren könnte

Wie York ausführte, habe Red Dead Redemption 2 gezeigt, dass die Entwickler von Rockstar im Bereich des Nahkampfes durchaus einen Schritt nach vorne gemacht haben, zumindest im Vergleich zu früheren GTA-Titeln. Zieht man hingegen andere Spiele wie The Last of Us: Part 2 heran, habe sich das Nahkampf-Gameplay auch in Red Dead Redemption 2 zu langsam und unrealistisch angefühlt.

Anschließend verwies York auf die spielerische Umsetzung von The Last of Us: Part 2 und erklärte, wie die Kampfanimationen dort zeitweise beschleunigt werden, um ein stärkeres Tempo und mehr Wirkung zu erzeugen.

Ein Konzept, das seiner Meinung nach auch in GTA 6 eine gute Figur machen und dafür sorgen könnte, dass sich Nahkämpfe endlich nicht mehr wie ein Fremdkörper im Spiel anfühlen. Zumal sich ein solches Konzept aufgrund der satirischen und eher arcadigen Natur von GTA 6 geradezu anbietet. Gleichzeitig attestierte York, der in der Vergangenheit als Animator an GTA 5 und God of War: Ragnarök arbeitete, den Entwicklern von Rockstar das Potenzial, Naughty Dogs Kernspielstil noch weiter zu verfeinern.

Wann wir endlich mehr vom Gameplay von GTA 6 und somit vom Nahkampfsystem zu sehen bekommen, verriet Rockstar bislang nicht. Anfang Juli deuteten Stellenausschreibungen des Studios jedoch zumindest darauf hin, dass intern bald die Vorbereitungen für eine umfangreiche Marketingkampagne anlaufen könnten. GTA 6 erscheint am 26. Mai 2026 für PS5 und Xbox Series X/S.

Wie würdet ihr euch einen dynamischeren Nahkampf in GTA 6 vorstellen?