Die Entlassungswelle bei Microsoft zieht weitere Kreise – und trifft nicht nur interne Xbox-Studios. Auch externe Partner wie das irische Entwicklerstudio Romero Games wurden offenbar ohne Vorwarnung in die Tiefe gerissen.
Die Entlassungswelle bei Microsoft zieht weitere Kreise – und trifft nicht nur interne Xbox-Studios. Auch externe Partner wie das irische Entwicklerstudio Romero Games wurden offenbar ohne Vorwarnung in die Tiefe gerissen.
Rund 9.000 Stellen weltweit wurden von Microsoft gestrichen - ein Unternehmensumbau, der auch vor den kreativen Köpfen der Games-Branche keinen Halt macht. Neben hauseigenen Spielen wie Perfect Dark und Everwild traf es nun auch mindestens ein extern entwickeltes Projekt, bei dem es sich um einen noch namenlosen Shooter von Romero Games handelte. Das Studio, gegründet von Doom-Legende John Romero, arbeitete im Auftrag der Xbox Game Studios an dem Spiel, bis es plötzlich vorbei war - nun wurde es vorerst geschlossen.
Laut einem anonymen Mitarbeiter, der mit der irischen Zeitung The Journal sprach, war der Projektabbruch ein völlig unerwarteter Schlag ins Gesicht. Am Tag vor der offiziellen Mitteilung habe es noch ein „normales Business-Meeting“ mit Xbox gegeben - keinerlei Andeutung, dass das Projekt am nächsten Tag beerdigt werden würde.
„Das war ein großer Schock“, so der ehemalige Mitarbeiter. „Alle sind jetzt arbeitslos. Wir hatten am Tag zuvor Gespräche mit dem Publisher. Aber von so etwas war nicht die Rede.“
Dabei befand sich der Shooter laut seiner Aussage bereits in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium. Die Entscheidung sei nicht auf Probleme im Entwicklungsprozess zurückzuführen - im Gegenteil: Das Projekt sei „gut vorangekommen“, betont er.
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Trotz des Rückschlags scheint Romero Games das Projekt nicht kampflos aufgeben zu wollen. Man wolle nach einem neuen Publisher suchen, auch wenn die aktuelle Situation alles andere als rosig aussieht. Das Studio sei faktisch geschlossen, die Belegschaft entlassen. Hoffnung auf Rettung besteht, aber sie schwindet schnell.
„Wir versuchen, andere Finanzierungsmöglichkeiten für das Projekt zu finden“, heißt es. „Aber im Moment ist es komplett eingestellt und das Studio ist geschlossen.“
Was genau der Shooter bieten sollte, ist bislang unbekannt, außer, dass er auf Basis der Unreal Engine 5 entwickelt wurde. Angesichts der Studios-DNA darf man wohl von einem klassischen, actiongeladenen Titel mit sattem Shooter-Erbe ausgehen.
Die Art, wie das Projekt abgesägt wurde, wirft Fragen auf. Wenn selbst erfahrene Studios wie Romero Games praktisch über Nacht das Licht ausgeknipst bekommen, zeigt das, wie unbarmherzig wirtschaftliche Entscheidungen über kreative Visionen gestellt werden können. Besonders bitter: Selbst ein laufendes Projekt in gutem Zustand schützt offenbar nicht vor dem Rotstift. Und Kommunikation auf Augenhöhe scheint in solchen Momenten oft unterzugehen.
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