Louisiana klagt gegen Roblox: Dem Unternehmen wird vorgeworfen, Kinder vor sexueller Ausbeutung nicht ausreichend zu schützen. Genannt werden riskante Spiele, fehlende Sicherheitskontrollen und sogar reale Missbrauchsfälle.
Louisiana klagt gegen Roblox: Dem Unternehmen wird vorgeworfen, Kinder vor sexueller Ausbeutung nicht ausreichend zu schützen. Genannt werden riskante Spiele, fehlende Sicherheitskontrollen und sogar reale Missbrauchsfälle.
Die Diskussion um Kindersicherheit in Online-Spielen erreicht einen dramatischen Höhepunkt. Im Fokus steht erneut Roblox, eine der größten Gaming-Plattformen der Welt. Der US-Bundesstaat Louisiana hat rechtliche Schritte gegen das Unternehmen eingeleitet.
Liz Murrill, die Generalstaatsanwältin von Louisiana, erklärte am Donnerstag, dass vor einem Staatsgericht Klage gegen die Roblox Corporation eingereicht wurde. Der zentrale Vorwurf: Das Unternehmen versäume es
„wissentlich und absichtlich, grundlegende Sicherheitskontrollen zum Schutz von Kindern vor sexuellen Übergriffen zu implementieren“.
Eltern und Kinder würden nicht ausreichend vor den Risiken gewarnt. Murrill kritisiert zudem, dass Roblox
„die Sicherheit der Kinder in Louisiana“ gefährde. Ihrer Ansicht nach stelle das Unternehmen „Nutzerwachstum und Profit über den Schutz Minderjähriger“.
Die Klageschrift nennt mehrere problematische Inhalte auf der Plattform. Dazu gehören Spiele wie:
Escape to Epstein Island
Diddy Party
Public Bathroom Simulator Vibe
Diese Titel enthielten laut Generalstaatsanwaltschaft sexuell explizite Inhalte, simulierte Missbrauchsszenen und sogar Gruppenvergewaltigungen von Kindern.
Besonders hervorgehoben wird ein Fall vom 15. Juli 2025: Ein Verdächtiger wurde festgenommen, weil er über Roblox versuchte, minderjährige Spieler mithilfe einer Stimmveränderungssoftware anzusprechen und sexuell auszubeuten. Zusätzlich soll er Material über sexuellen Kindesmissbrauch besessen haben.
Bis November 2024 erlaubten die Standardeinstellungen Erwachsenen, direkt mit Kindern zu kommunizieren. Mittlerweile wurde die Regel geändert: Erwachsene können unter 13-Jährige nur noch innerhalb von „Erlebnissen“ anschreiben, nicht mehr außerhalb. Dennoch bleibt der Kontakt im Spiel selbst möglich.
Auf Anfrage äußerte sich das Unternehmen:
„Wir können uns zu anhängigen Rechtsstreitigkeiten nicht äußern. Wir setzen jedoch erhebliche Ressourcen, darunter fortschrittliche Technologie und eine rund um die Uhr besetzte menschliche Moderation, ein, um unangemessene Inhalte und Verhaltensweisen zu erkennen und zu verhindern.“
Roblox verweist zudem auf strenge technische und rechtliche Sicherheitsvorkehrungen, darunter Beschränkungen für persönliche Daten, Links und Bilder. Das Ziel sei allen Benutzern, insbesondere Kindern, eine sichere und positive Umgebung zu bieten.
Zu den neuesten Maßnahmen gehören:
Altersverifikation per Video-Selfie
Sicherheitsfunktionen für Teenager-Chat („Vertrauenswürdige Verbindungen“)
Erweiterte Eltern-Tools
Trotzdem heißt es in der Klage, Kinder seien weiterhin sehr anfällig für sexuelle Übergriffe.
Der Bundesstaat verlangt:
Eine dauerhafte Unterlassungsverfügung gegen Verstöße gegen das „Louisiana Unfair Trade Practices Act“
Finanzielle Entschädigungen für Betroffene
Roblox war bereits in der Vergangenheit Ziel von Klagen in den USA. Die Vorwürfe: unzureichender Schutz für Minderjährige und das Sammeln von Daten ohne wirksame Zustimmung der Eltern.
Medienberichte dokumentieren weitere alarmierende Fälle:
Kinder wurden in Roblox mit sexuellen Inhalten konfrontiert
Extremistische Botschaften tauchten in der Plattform auf
Erwachsene nahmen über Roblox Kontakt zu Minderjährigen auf
Ein aktueller Fall sorgt für Entsetzen: Eine 13-Jährige lernte über Roblox einen 37-Jährigen kennen. Laut Klageschrift manipulierte er sie online, entführte sie später und beging schwere Sexualstraftaten. Die Kanzlei bezeichnete Roblox als
„ein Jagdrevier für Sexualstraftäter, die Kinder sexuell missbrauchen“.
Es gibt bereits 400 Kläger*innen mit ähnlichen Geschichten.
Im zweiten Quartal 2025 meldete Roblox weltweit 111,8 Millionen täglich aktive Nutzer, ein erheblicher Teil davon ist unter 16 Jahre alt.
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