Nintendo bringt Game-Key Cards für Switch 2 heraus, die digitale Spiele wie physische Schlüssel freischalten. Ehemaliger Capcom-Entwickler verteidigt sie, Fans sorgen sich um Konservierung und höhere Preise, digitale Spiele sollen länger halten.
Nintendo bringt Game-Key Cards für Switch 2 heraus, die digitale Spiele wie physische Schlüssel freischalten. Ehemaliger Capcom-Entwickler verteidigt sie, Fans sorgen sich um Konservierung und höhere Preise, digitale Spiele sollen länger halten.
Der ehemalige Capcom-Entwickler Masakazu Sugimori hat Nintendo verteidigt und gesagt, dass die Game-Key Cards nicht aus reiner Gier erfunden wurden. Die Aussagen heizen die Diskussion um Nintendos digitale Strategie weiter an. Fans sorgen sich schon länger, dass Spiele nicht richtig erhalten bleiben, und ärgern sich über steigende Preise.
Game-Key Cards sind kartridgesähnliche Kärtchen, die einen Download aus dem eShop der Switch 2 freischalten. Man kann sie sich vorstellen wie einen physikalischen Schlüssel für ein digitales Spiel, daher der Name. Seit April 2025 können nur Publisher, die Spiele für die Switch 2 veröffentlichen, diese Karten nutzen.
Die Community ist gespalten: Manche sagen, dass die Karten die Spiele-Konservierung behindern und vor allem den Publishern ermöglichen, bei der Produktion zu sparen, während die Preise weiter steigen.
Masakazu Sugimori, früher bei Capcom und langjähriger Komponist für Spiele, hat kürzlich auf X (früher Twitter) seine Sicht auf die Game-Key Cards geteilt. Am 9. September erklärte er laut Automaton West, dass es Unsinn sei zu behaupten, Nintendo hätte die Karten nur aus Gier eingeführt.
Former Capcom developer Masakazu Sugimori argues Nintendo Game Key Cards "are acting to protect the industry"!
— Genki✨ (@Genki_JPN) September 13, 2025
"・Key cards
→ Preventing piracy, reducing the risk of carrying unsold stock"
He says a lot of what Nintendo are doing is to “protect the game and digital… pic.twitter.com/iFYb8lTJ0n
Er wies darauf hin, dass Nintendo „abnorm viel Geld“ auf der hohen Kante hat, im März 2025 waren es umgerechnet 13,72 Milliarden US-Dollar. Da habe Nintendo sicher Wichtigeres zu tun, als ein paar Cent bei der Spielverteilung zu sparen.
Man könnte zynisch denken: „Nintendo ist nur so groß geworden, weil sie solche Karten nutzen.“ Sugimori sieht das anders. Er meint, die Technologie sei „hauptsächlich dazu da, die Spiele und Unterhaltungsindustrie insgesamt zu schützen“.
Gegen die Kritik, dass Game-Key Cards den Verlust von physischen Medien beschleunigen, sagt er:
„Physische Dinge haben ein Ablaufdatum, irgendwann gehen sie kaputt. Digitale Sachen dagegen haben kein Ablaufdatum.“
Trotzdem sind viele Spieleri*nnen und Sammleri*nnen skeptisch. Game-Key Cards machen es schwieriger, alte Spiele zu sammeln oder zu archivieren. Beispielsweise sagte die National Diet Library in Japan im August 2025, dass die Karten nicht im staatlich geförderten Archivprogramm aufgenommen werden können.
Darüber hinaus kritisieren viele Fans, dass Publisher bei der physischen Produktion sparen, die Ersparnis aber nicht an die Kund*innen weitergeben. Nintendo selbst erklärte, dass physische Versionen von Nintendo-eigenen Spielen weiterhin klassische Cartridges nutzen werden. Das zeigt, dass die Game-Key Cards hauptsächlich für Drittanbieter eingeführt wurden.
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