Bei King, dem Mobile-Gaming-Studio hinter Dauerbrennern wie Candy Crush und Farm Heroes Saga, gehen demnächst für 200 Menschen die Lichter aus. Besonders bitter: Viele von ihnen haben an genau den KI-Tools gearbeitet, die sie nun ersetzen.
Bei King, dem Mobile-Gaming-Studio hinter Dauerbrennern wie Candy Crush und Farm Heroes Saga, gehen demnächst für 200 Menschen die Lichter aus. Besonders bitter: Viele von ihnen haben an genau den KI-Tools gearbeitet, die sie nun ersetzen.
Leveldesigner, Narrative Designer, UX-Profis, Copywriter und User-Researcher - ganze Teams werden laut einem Bericht von Mobile Gamer bei King aktuell ausgedünnt oder komplett gestrichen. Der vielleicht zynischste Aspekt dabei: Ein Teil dieser Mitarbeiter war federführend an der Entwicklung von KI-Systemen beteiligt, die nun an ihrer Stelle eingesetzt werden.
Ein betroffenes Teammitglied bringt es auf den Punkt:
„Jetzt ersetzen diese KI-Werkzeuge im Grunde die Teams. […] Wir haben die Werkzeuge gebaut, die jetzt unsere Jobs übernehmen.“
Wie aus einem dystopischen Roman, nur leider in der Realität.
Betroffen sind vor allem die Studios in London, Barcelona, Stockholm und Berlin. Besonders hart trifft es offenbar das Team hinter Farm Heroes Saga in London. Hier soll die Hälfte der Belegschaft, darunter auch Führungskräfte, gehen. Und nicht nur kreative Rollen wie Autoren oder Leveldesigner stehen auf der Abschussliste: Auch in Forschung und Qualitätssicherung wird gekürzt, teils mit Umstrukturierungen, teils mit kompletten Streichungen.
Die Stimmung? Laut internen Umfragen „im Keller“.
Zusätzlichen Frust schürt das Verhalten der Personalabteilung. Diese soll laut Berichten gezielt Mitarbeiter entlassen haben, die Kritik an internen Abläufen geäußert hatten, teils unter fragwürdigen Vorwänden. Auch Programmierer, die sich öffentlich gegen die Entscheidungen gestellt hatten, wurden demnach „aus willkürlichen Gründen“ aus dem Unternehmen entfernt.
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Laut Microsoft soll Künstliche Intelligenz eigentlich als unterstützendes Tool fungieren, zum Beispiel beim schnelleren Leveldesign oder beim Erstellen von Textbausteinen. Die Praxis sieht nun anders aus: Ganze Jobprofile werden gestrichen, weil KI die Aufgaben in vielen Fällen „ausreichend gut“ übernehmen kann - Effizienz siegt über Kreativität.
Ein Mitarbeiter sagt dazu treffend:
„Die Tatsache, dass KI-Tools Menschen ersetzen, ist absolut widerlich. Es geht nur um Profit.“
Trotz guter wirtschaftlicher Lage sollen laut interner Strategie nun besonders mittlere Management-Ebenen abgebaut und Produktionsprozesse verschlankt werden.
King ist dabei kein Einzelfall. Laut Branchenerhebungen setzen mittlerweile viele Studios auf KI-gestützte Entwicklung, vor allem im Mobile- und Live-Service-Sektor. Die große Frage bleibt: Wo endet die Automatisierung, und wo beginnt der Verlust kreativer Seele?
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