Der Einsatz von KI in der Spieleentwicklung sorgt erneut für hitzige Diskussionen. Nach Aussagen von Larian-Chef Swen Vincke verteidigt nun „Kingdom Come“-Director Daniel Vávra den pragmatischen Umgang mit generativer KI.
Der Einsatz von KI in der Spieleentwicklung sorgt erneut für hitzige Diskussionen. Nach Aussagen von Larian-Chef Swen Vincke verteidigt nun „Kingdom Come“-Director Daniel Vávra den pragmatischen Umgang mit generativer KI.
Kaum ein Thema spaltet die Gaming-Community derzeit stärker als der Einsatz von generativer KI. Auslöser der jüngsten Diskussion war ein Interview mit Swen Vincke, Studioleiter der Larian Studios, in dem er bestätigte, dass KI-Tools bei der Entwicklung des nächsten Divinity-Spiels zum Einsatz kommen.
Vincke stellte dabei klar, dass künstliche Intelligenz bei Larian ausschließlich unterstützend verwendet wird. Konkret gehe es um das schnelle Ausprobieren von Ideen, das Erstellen von Konzeptskizzen oder temporären Platzhaltertexten. Inhalte, die per KI entstehen, sollen nicht ihren Weg ins finale Spiel finden.
Trotz dieser Einschränkung folgte in den sozialen Netzwerken ein massiver Gegenwind. Viele Spieler sehen in jeder Form von KI-Nutzung eine Bedrohung für kreative Arbeit - selbst dann, wenn sie laut Entwickler*innen nur intern eingesetzt wird.
Unterstützung erhielt Larian nun von prominenter Stelle. Daniel Vávra, Mitbegründer von Warhorse Studios und kreativer Kopf hinter Kingdom Come: Deliverance, stellte sich öffentlich hinter Vincke.
In einem ausführlichen Beitrag auf X (ehemals Twitter) bezeichnete Vávra die aktuelle Diskussion als eine regelrechte „KI-Hysterie“. Der Entwickler zog dabei einen historischen Vergleich und erklärte, die Situation erinnere ihn an das 19. Jahrhundert, als Menschen aus Angst vor dem Fortschritt Dampfmaschinen zerstörten.
This AI hysteria is the same as when people were smashing steam engines in the 19th century. @LarAtLarian said they were doing something that absolutely everyone else is doing and got an insanely crazy shitstorm.
— Daniel Vávra ⚔ (@DanielVavra) December 17, 2025
I've even seen someone accuse us of using AI in KCD2. I don't… https://t.co/l7pNbTxeIT
Laut Vávra sei die Empörung gegenüber Larian vor allem eines: heuchlerisch. In seinen Worten nutze „absolut jeder andere“ in der Branche längst KI-Tools in vergleichbarer Form.
Er forderte die Community dazu auf, sich der Realität zu stellen. Der technologische Fortschritt lasse sich nicht aufhalten - der Versuch, KI zu verbieten, sei ähnlich sinnvoll wie der Wunsch, Autos abzuschaffen, um wieder „auf Pferden zu reiten“.
https://2playerz.de/p/studie-zeigt-ki-ubernimmt-und-immer-mehr-entwicklerjobs-fallen
Vávra machte zudem deutlich, warum er selbst dem Einsatz generativer KI offen gegenübersteht. Er kritisierte die heutige Spieleentwicklung, die oft sieben Jahre, hunderte Entwickler und enorme Budgets verschlinge.
„Wenn KI mir helfen kann, ein episches Spiel in einem Jahr mit einem kleineren Team zu machen, bin ich voll dafür“, erklärte der Game Director.
Vor allem repetitive Arbeiten - etwa tausende Zeilen belangloser NPC-Dialoge oder generische Grafiken - könnten seiner Ansicht nach problemlos von KI übernommen werden.
Das Ziel: Kreative Entwickler sollen sich wieder stärker auf Story, Design und Spielmechanik konzentrieren können.
Trotz seiner klaren Position zeigte sich Vávra nicht unkritisch. Er räumte ein, dass die rasante Entwicklung der KI durchaus beängstigend sei - insbesondere im Musikbereich, wo maschinell erzeugte Werke kaum noch von menschlichen zu unterscheiden seien.
Mit einem Augenzwinkern spielte er sogar auf Skynet aus der Terminator-Reihe an und scherzte über den möglichen „Untergang der Menschheit“. Gleichzeitig überwiegen für ihn jedoch die Chancen: Einzelpersonen könnten große Spiele umsetzen, Nischengenres würden wieder bezahlbar und die Dominanz großer Publisher könnte aufbrechen.
https://2playerz.de/p/kingdom-come-deliverance-2-director-spricht-uber-den-einsatz-von-ki
Zum Abschluss räumte Vávra mit einem weiteren Gerücht auf. Entgegen mancher Behauptungen sei Kingdom Come: Deliverance 2 nicht „KI-verseucht“. Generative KI für Inhalte habe man nicht genutzt.
Zum Einsatz kamen lediglich technische Tools wie Topaz Labs, um alte Texturen aus dem ersten Teil für die neue Engine hochzuskalieren - ein Verfahren, das in der Branche längst Standard ist.
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