Vor genau einem Jahr erschien Sonys Live-Service-Multiplayer-Heldenshooter. Zwei Wochen später war er wieder verschwunden - aus den Stores, von den Servern und am Ende sogar aus dem Gedächtnis. Na gut, fast.
Vor genau einem Jahr erschien Sonys Live-Service-Multiplayer-Heldenshooter. Zwei Wochen später war er wieder verschwunden - aus den Stores, von den Servern und am Ende sogar aus dem Gedächtnis. Na gut, fast.
Am 23. August 2024 startete Concord und stolperte direkt über die erste Hürde. Auf Steam knackte das Spiel nie die Marke von 1.000 Spieler*innen, sondern dümpelte bei rund 600 gleichzeitig Aktiven herum.
Nur wenige Tage später, am 27. August, war die Zahl bereits halbiert. Mit 300 Leuten auf den Servern wurde Matchmaking zunehmend schwierig. Am 29. August fiel die Spielerzahl schließlich in den zweistelligen Bereich.
Dann kam der September und damit der endgültige Absturz:
3. September: PlayStation zog die Reißleine, nahm das Spiel aus den Stores und kündigte vollständige Rückerstattungen an.
6. September: Die Server wurden endgültig abgeschaltet. Concord war damit unspielbar.
15. September: Ein kleines Aufflackern der Hoffnung, als Backend-Updates auf Steam gesichtet wurden.
19. September: Der Game Director trat zurück.
29. Oktober: Entwicklerstudio Firewalk wurde geschlossen.
Damit war klar: Concord würde niemals zurückkehren.
CONCORD was released 1 year ago today.
— The Game Awards (@thegameawards) August 23, 2025
The game went offline 2 weeks later on September 3. pic.twitter.com/Oc8fPb2zUY
Die nackten Zahlen machen das Ganze noch bitterer: Laut Berichten kostete die Entwicklung von Concord rund 250 Millionen Dollar und das für ein Spiel, das gerade einmal eine Woche lang halbwegs funktionierte.
Sony reagierte mit einer Strategiewende. In einem Interview mit der Financial Times erklärte Hermen Hulst, CEO der Studio Business Group bei Sony Interactive Entertainment und Chef von PlayStation Studios:
„Ich möchte nicht, dass Teams immer nur auf Nummer sicher gehen. Aber wenn wir scheitern, dann sollen wir früh und günstig scheitern.“
Klingt nach bitterer Ironie, wenn man bedenkt, dass Concord alles andere als „günstig“ war.
https://www.2playerz.de/p/playstation-5-trotz-ruckschlagen-bleibt-sony-bei-liveservicekurs
Hulst betonte, dass Sony mittlerweile „viel strengere und häufigere Tests“ eingeführt habe, bevor Spiele veröffentlicht werden. Außerdem sollen die Studios enger zusammenarbeiten, während die Top-Manager selbst Hunderte Stunden Spielzeit in Projekte investieren, bevor diese an den Start gehen.
Auch die überambitionierten Pläne von Ex-CEO Jim Ryan, bis März 2025 gleich zehn Live-Service-Titel auf den Markt zu bringen, sind inzwischen vom Tisch. Hulst sagte:
„Die Anzahl der Live-Service-Releases ist nicht so wichtig. Wichtig ist eine Vielfalt an Spielerlebnissen und Communities.“
Eine klare Abkehr von der alten „Quantität statt Qualität“-Strategie.
Heute, ein Jahr später, ist Concord nur noch ein Mahnmal dafür, wie schnell selbst Milliardenkonzerne stolpern können. Kürzlich tauchte zwar eine geleakte Dev-Build-Version online auf, aber die war praktisch unbrauchbar.
In diesem Sinne: „Happy Birthday, Concord“
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