Nach Massenentlassungen folgt die nächste Welle harter Einschnitte bei Electronic Arts.
Nach Massenentlassungen folgt die nächste Welle harter Einschnitte bei Electronic Arts.
Die Entlassungswelle bei Electronic Arts geht weiter – und hat nun ein weiteres Studio vollständig getroffen. Nachdem der US-Publisher Ende April bereits 300 bis 400 unternehmensweite Stellen abgebaut hatte, wurde in dieser Woche das 2023 gegründete Studio Cliffhanger Games geschlossen. Das Team arbeitete zuletzt an einem ambitionierten Spiel rund um Marvels Black Panther, das nun ebenfalls eingestellt wurde.
Die Schließung von Cliffhanger Games ist jedoch nur ein Teil einer größeren Umstrukturierung, die sich auch auf andere Studios innerhalb der EA-Familie auswirkt – darunter Respawn Entertainment, das unter anderem für Titanfall, Apex Legends und die Star Wars Jedi-Reihe bekannt ist.
Wie Patrick Wren, Senior Encounter Designer bei Star Wars Jedi: Survivor, auf dem Social-Media-Dienst BlueSky mitteilte, hat sich die aktuelle Lage auch negativ auf die Moral innerhalb von Respawn ausgewirkt:
„Die Moral war auf einem historischen Tiefstand. So viel kann ich sagen“, schrieb Wren.
Zwar nannte er keine weiteren Details, doch die Kombination aus Entlassungen und gestrichenen Projekten dürfte den Unmut innerhalb des Studios erklären. Laut einem Bloomberg-Bericht wurden allein bei Respawn rund 100 Mitarbeitende im Zuge der Umstrukturierungen entlassen.
Bereits 2023 wurde ein erstes Projekt gestrichen, bei dem es sich laut Insider Jeff Grubb um das inoffiziell bekannte „Titanfall Legends“ gehandelt haben soll – eine Einzelspieler-Kampagne, die als Spin-off in das Universum von Apex Legends eingebettet gewesen wäre.
In den darauffolgenden Monaten traf es zwei weitere interne Projekte bei Respawn, die sich allerdings noch in sehr früher Entwicklung befanden. Eines davon war ein Extraction-Shooter im Titanfall-Universum, der unter dem Codenamen „R7“ geführt wurde. Auch dieses wurde von EA eingestellt – ein herber Rückschlag für Fans, die seit Jahren auf ein echtes Titanfall 3 hoffen.
Mit den jüngsten Entscheidungen zieht Electronic Arts einen klaren Schlussstrich unter mehrere Experimente – und richtet Respawn künftig konzentriert auf bewährte Marken aus. Im Klartext bedeutet das: Die Reihen „Star Wars Jedi“ und „Apex Legends“ sollen weiterhin im Fokus stehen und durch zusätzliche Inhalte sowie Fortsetzungen gestärkt werden.
In einem offiziellen Statement kommentierte Respawn die Entlassungen mit diesen Worten:
„Diese Entscheidungen sind nicht einfach, und wir sind allen betroffenen Teammitgliedern zutiefst dankbar – ihre Kreativität und ihr Beitrag haben dazu beigetragen, Respawn zu dem zu machen, was es heute ist.“
Was sich aktuell bei EA abspielt, ist nicht bloß eine übliche Konsolidierung: Es ist ein massiver Einschnitt, der selbst etablierte Studios wie Respawn erschüttert. Mit der Schließung von Cliffhanger Games und dem Aus für mehrere interne Projekte zeigt der Publisher deutlich, dass wirtschaftliche Effizienz aktuell über kreative Risiken gestellt wird.
Für Fans bedeutet das vor allem eins: In absehbarer Zeit wird es kein neues Titanfall geben – und auch ambitionierte Neuentwicklungen wie Black Panther sind nicht mehr Teil von EAs kurzfristiger Strategie.
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