Die Gaming-Welt trauert um eine ihrer schillerndsten Persönlichkeiten: Tomonobu Itagaki ist im Oktober 2025 im Alter von 58 Jahren verstorben. Er verabschiedete sich mit einem hinterlegten Facebook-Post von seinen Fans.
Die Gaming-Welt trauert um eine ihrer schillerndsten Persönlichkeiten: Tomonobu Itagaki ist im Oktober 2025 im Alter von 58 Jahren verstorben. Er verabschiedete sich mit einem hinterlegten Facebook-Post von seinen Fans.
Tomonobu Itagaki ist tot. Die Nachricht seines Todes wurde über einen Abschiedspost auf seiner persönlichen Facebook-Seite bekanntgegeben - ein letzter Gruß, den er selbst vorbereitet hatte. Über die Todesursache ist bislang nichts bekannt.
Die Meldung verbreitete sich über die sozialen Netzwerke wie ein Lauffeuer. In seinem letzten Beitrag, betitelt mit „Letzte Worte“, verabschiedete sich der legendäre Entwickler mit einer Mischung aus Stolz, Ehrlichkeit und Wehmut:
„Letzte Worte
Das Licht meines Lebens erlischt nun endgültig.
Dass dieser Text veröffentlicht wurde, bedeutet, dass der Moment gekommen ist - ich bin nicht mehr in dieser Welt.
(Diesen letzten Beitrag habe ich einer mir sehr wichtigen Person anvertraut.)Mein Leben war ein einziger Kampf. Und ich habe immer weiter gekämpft - und gesiegt.
Ich weiß, dass ich vielen auch zur Last gefallen bin.
Doch ich bin stolz darauf, meinem Glauben treu geblieben und bis zum Ende gekämpft zu haben.
Ich habe keine Reue.Nur eines bedrückt mich:
Dass ich all meinen Fans kein neues Werk mehr schenken konnte. Es tut mir leid.So ist das eben.
Tomonobu Itagaki“
Diese Worte - lakonisch, selbstbewusst und doch zutiefst menschlich - fassen Itagakis Lebenswerk wohl besser zusammen als jede Biografie.
Die Anteilnahme in der Gaming-Community ist groß. Viele Weggefährt*innen und einstige Rival*innen zollen dem Entwickler ihren Respekt. Katsuhiro Harada, Schöpfer der Tekken-Reihe, mit dem Itagaki über Jahre hinweg eine hitzig-debattierte Rivalität verband, reagierte sichtlich betroffen:
„Auf keinen Fall, Itagaki-san. Du hast gesagt, ‚lass uns mal einen trinken gehen‘, oder? Ich glaube es nicht.“
No way, Itagaki-san
— Katsuhiro Harada (@Harada_TEKKEN) October 16, 2025
you said, “Let’s grab a drink sometime,” didn’t you?
I don’t believe it. I don’t.
Auch James Mielke, Mitbegründer von BitSummit und enger Freund, schrieb auf Bluesky:
„Heute habe ich jemanden verloren, der mir wirklich wie ein Bruder war.“
Mielke verriet außerdem, dass die beiden an einem Buch über Itagakis Leben gearbeitet hatten - eine Mischung aus Memoiren, Entwickleranekdoten und philosophischen Einblicken in das Game Design. Er versprach, das Werk posthum zu vollenden.
Itagakis Karriere begann 1992 bei Tecmo, wo er sich schnell einen Ruf als kompromissloser Perfektionist machte. 1996 schuf er mit Dead or Alive eine der erfolgreichsten Kampfspielreihen der Welt. Charakteristisch für seine Spiele: blitzschnelle Reaktionen, präzise Kontermechaniken und eine unübersehbare Prise Provokation.
Unter seiner Leitung entstanden neben den Hauptspielen auch die umstrittenen, aber kommerziell erfolgreichen Spin-offs Dead or Alive Xtreme Beach Volleyball, die seinen Ruf als Rockstar der Entwicklerwelt weiter festigten.
2004 folgte sein Meisterstück: der Reboot von Ninja Gaiden für die Xbox. Das Actionspiel setzte Maßstäbe in Sachen Technik, Tempo und Schwierigkeitsgrad. Wer Itagakis Werke spielte, wusste: Fehler werden nicht verziehen und genau das machte den Reiz aus.
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2008 kam es zum Eklat. Nach einem Rechtsstreit mit Tecmo wegen nicht gezahlter Boni für Dead or Alive 4 verließ Itagaki das Unternehmen. Mit ehemaligen Team Ninja-Mitgliedern gründete er die Valhalla Game Studios, die 2015 den Wii-U-Titel Devil’s Third veröffentlichten. Doch der Mix aus Shooter und Nahkampf blieb hinter den Erwartungen zurück - Kritiker*innen bemängelten unausgereiftes Gameplay, Fans vermissten die alte Brillanz.
Trotzdem gab sich Itagaki kämpferisch. 2017 zog er sich aus der operativen Leitung zurück, um junge Talente zu fördern, und kündigte 2021 mit Itagaki Games ein neues Studio an. Doch bis zu seinem Tod kam kein weiteres Projekt mehr auf den Markt.
Tomonobu Itagaki war mehr als nur ein Entwickler - er war ein Symbol für kompromisslose Kreativität. Seine Designphilosophie war ebenso schlicht wie kraftvoll: „Spiele müssen hart, ehrlich und lohnend sein.“
Ob man ihn liebte oder fürchtete, kaum jemand in der Branche polarisierte so stark. Doch selbst seine Kritiker*innen konnten nicht leugnen, dass Itagaki Spuren hinterließ. Ohne ihn wären Reihen wie Ninja Gaiden und Dead or Alive wohl nie das geworden, was sie heute sind.
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