Die Silent Hill-Reihe ist berühmt-berüchtigt dafür, psychologische Traumata mit gesellschaftlichen Themen zu verweben. Nun wagt Konami einen Sprung in eine Epoche, die viele Spieler*innen überraschen dürfte: Japan in den 60ern. Und das nicht ohne Grund.
Silent Hill f, das am 25. September 2025 für PS5, Xbox Series X/S und PC erscheint, führt uns ins Japan der 1960er Jahre. Und die Wahl dieses Zeitraums ist alles andere als willkürlich, wie Produzent Motoi Okamoto im Gespräch mit PC Gamer verrät.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Hinako Shimizu, die Okamoto als „eine unterdrückte junge Frau“ beschreibt.
Motoi Okamoto
Ihre Entwicklung bildet den Kern der Handlung:
„Der Fokus, den wir auf die Geschichte legen - und für Hinako - ist, wie sie den Mut aufbringt, sich gegen die Unterdrückung zu stellen.“
Damit stellt Hinako eine Gegenfigur zu den damaligen Normen dar. Denn gerade in den 1960er-Jahren war die Erwartungshaltung an Frauen in Japan noch stark von traditionellen Rollenbildern geprägt: Ehe, Kinder, Zurückhaltung. Wer sich diesen Vorstellungen entzog, stieß schnell auf Widerstände - eine Erfahrung, die auch Hinako im Spiel durchlebt.
https://www.2playerz.de/p/silent-hill-f-spielzeit-enden-das-mysteriose-fOkamoto macht deutlich, warum gerade diese Ära für das Setting so wichtig ist:
„Die 1960er waren eine Zeit, in der diese Form der Unterdrückung weit verbreitet war, aber auch eine der prägenden Epochen in der japanischen Geschichte für Frauenrechtsbewegungen.“
Damit wird Silent Hill f nicht nur ein psychologisches Horrorspiel, sondern auch eine Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Umbrüchen - ganz im Stil der Serie, die ihre Protagonisten traditionell in traumatische Situationen wirft. Wer sich an Silent Hill 2 erinnert, weiß: Schmerz und persönliches Leid sind hier keine Nebensache, sondern der eigentliche Kern.
Neben den gesellschaftlichen Themen gibt es aber auch noch einen zweiten Grund für die Wahl des Zeitraums. Game Director Al Yang erklärt:
„Diese Ära wurde auch deshalb gewählt, weil sie gerade weit genug zurückliegt, dass man Dinge wiedererkennt – aber vielleicht noch nie selbst benutzt hat. Man erkennt ein Telefon, aber vielleicht hat man noch nie ein Wählscheibentelefon bedient. Es ist genau an der Grenze zwischen Vergangenheit und Mythos.“
Damit verspricht Silent Hill f eine Mischung aus vertrauter Nostalgie und unheimlicher Fremdheit - genau das richtige Fundament, um die Spieler*innen in eine beklemmende Atmosphäre zu ziehen.
https://www.2playerz.de/p/silent-hill-f-wie-ein-japanischer-vulkan-das-neue-horror-kapitel-umgeleitet-hatDass Ryukishi07 (bekannt für Higurashi und Umineko) als Autor beteiligt ist, passt perfekt zu dieser Ausrichtung. Sein Gespür für bedrückende Szenarien dürfte Hinakos Kampf gegen gesellschaftliche Normen nur noch intensiver machen.
Am Ende ergibt sich ein Bild, das typisch für Silent Hill ist: persönliche Tragödien, symbolisch verknüpft mit historischen und kulturellen Themen. Nur diesmal führt uns der Horror eben nicht in ein amerikanisches Kleinstadt-Szenario, sondern in das Japan der 60er-Jahre, inklusive roter Fleischfelder und schauriger Mythologie.
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