Neue Devcom-Umfrage zeigt: Exklusivtitel könnten aussterben - außer bei Nintendo, versteht sich.
Neue Devcom-Umfrage zeigt: Exklusivtitel könnten aussterben - außer bei Nintendo, versteht sich.
ein erbitterter Krieg zwischen Blau, Grün und Rot. Konsolenkrieg nannte man das, als man noch leidenschaftlich über „System Seller“ stritt, sich für Exklusivtitel bekriegte und jedes neue God of War oder Halo einen kleinen digitalen Schützengraben aufriss. Doch was, wenn dieser alte Streit demnächst der Vergangenheit angehört?
Eine neue Umfrage unter Entwickler*innen im Rahmen der Devcom 2025 legt genau das nahe: Die Zeit der strengen Plattformgrenzen neigt sich offenbar dem Ende zu und PS6 und Xbox Next (so nennen wir sie jetzt mal der Einfachheit halber) könnten ganz neue Spielregeln aufstellen...
Vor der Entwicklerkonferenz Devcom wurden 100 Speaker*innen befragt, wie sie die Zukunft der Plattform-Exklusivität einschätzen. Das Ergebnis:
Nur 6 % halten Exklusivtitel langfristig für zentral.
62 % erwarten, dass Exklusivität eher zeitlich oder inhaltlich begrenzt ausfällt.
32 % gehen davon aus, dass Exklusivität generell an Bedeutung verliert.
Mit anderen Worten: Das Rennen „welche Konsole hat das bessere Alleinstellungsmerkmal?“ wird künftig eher durch Services, Features und vielleicht das hübschere Dashboard entschieden, nicht mehr durch exklusive Blockbuster.
Dass diese Einschätzungen mehr sind als bloße Wunschvorstellungen, zeigt ein Blick auf aktuelle Trends:
Microsoft veröffentlicht Titel wie Forza Horizon 5 mittlerweile auch auf PS5 - wenn auch mit etwas Verzögerung.
The Elder Scrolls IV: Oblivion Remastered und Gears of War: Reloaded stehen ebenfalls in den Startlöchern für andere Plattformen.
Selbst Sony wagt sich immer weiter hinaus: Helldivers 2 erscheint erstmals auch für Xbox - ein kleiner Paukenschlag.
Nur Nintendo bleibt der ewige Romantiker: Mario, Zelda und Co. bleiben weiterhin strikt unter sich, zumindest auf absehbare Zeit.
Die Devcom-Umfrage ging über die Exklusiv-Debatte hinaus und zeigt, wie sich Entwickler*innen die Gaming-Zukunft vorstellen. Hier ein paar Highlights:
Welche Geschäftsmodelle setzen sich durch?
27 % setzen weiter auf Premiumtitel (digital oder physisch)
20 % glauben an Abo-Dienste wie Game Pass oder PS Plus
18 % sehen Free-to-Play mit In-Game-Käufen als zukunftsträchtig
Early Access - noch sinnvoll?
96 % sagen ja!
Davon 37 % uneingeschränkt
59 % nur bei bestimmten Genres oder Communities
KI in der Spielentwicklung
32 % setzen KI bei Code & Produktion ein
11 % bei Kunst & Animation
33 % bevorzugen eine möglichst geringe KI-Beteiligung
Größte Herausforderungen für die Branche
Wirtschaftliche & politische Unsicherheiten (56 Stimmen)
Marktsättigung (53 Stimmen)
Steigende Entwicklungskosten (44 Stimmen)
Lohnt sich digitales Präsentieren noch?
54 % loben die Sichtbarkeit solcher Events
21 % halten den Aufwand für zu hoch
8 % finden: zu viel, zu unübersichtlich, zu laut
Auch zur Zukunft des Spielens in der Cloud gibt’s geteilte Meinungen:
45 % glauben, Konsolen und PCs bleiben die Hauptplattformen
46 % erwarten, dass große Player auf Cloud- und Digital-First-Dienste setzen
Und wie steht’s um die alten physischen Datenträger?
59 % bevorzugen digitale Käufe
22 % finden: Physische Games sind nur noch was für Sammler*innen
19 % wollen weiterhin auf Plastikscheiben und Cartridge-Romantik setzen
https://www.2playerz.de/p/microsoft-auf-multiplattform-kurs-kommen-bald-starfield-und-halo-fur-ps5-und-switch-2
https://www.2playerz.de/p/sony-auf-xbox-insider-spricht-von-neuen-geheimen-playstation-spielen-fur-microsoft-konsolen
Wenn die Zahlen nicht lügen (und das tun sie bekanntlich nur selten) dann steht uns ein Paradigmenwechsel bevor. Sony und Microsoft öffnen sich Schritt für Schritt, lassen alte Rivalitäten hinter sich und setzen auf Reichweite statt Revierdenken.
Frieden für alle sozusagen. Für alle? Nein. Ein chronisch unterschätzes Unternehmen aus Japan hält weiter dagegegen. Die Rede ist natürlich von Nintendo. Big N macht weiter die Tür zu und lässt seine Lieblingskinder Zelda und Mario auf ewig zu Hause spielen.
Doch vielleicht ist genau diese Mischung das Erfolgsrezept der Zukunft: Ein bisschen Multiplattform hier, ein bisschen Nostalgie dort - Hauptsache, wir bekommen gute Spiele. Auf welcher Konsole auch immer.
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