Ein Schatten schwebt über Bungies Extraction-Shooter. Der geplante Release im September? Abgesagt. Auf unbestimmte Zeit. Jetzt kommen neue überraschende Deatils ans Licht: Offenbar wussten viele im Team selbst nichts von der Verschiebung.
Ein Schatten schwebt über Bungies Extraction-Shooter. Der geplante Release im September? Abgesagt. Auf unbestimmte Zeit. Jetzt kommen neue überraschende Deatils ans Licht: Offenbar wussten viele im Team selbst nichts von der Verschiebung.
Am vergangenen Dienstag veröffentlichte Bungie eine offizielle Erklärung auf seiner Website: Marathon kommt später. Wie viel später? Keine Angabe. Stattdessen heißt es, man wolle weiter am Spiel feilen und auf das Feedback aus der Alpha und dem Gameplay-Reveal eingehen. Kurz gesagt: Das Spiel ist noch nicht da, wo es sein soll.
Das allein wäre nicht weiter ungewöhnlich – Verschiebungen gehören heute quasi zum Entwickleralltag. Ungewöhnlich ist allerdings, wie das Studio kommuniziert: Laut dem bekannten Gaming-Journalisten Paul Tassi will ein Großteil des Bungie-Teams von der Verschiebung erst durch die offizielle Mitteilung erfahren haben. Überraschung!
„Der Großteil von Bungie hat jetzt von der Marathon-Verschiebung erfahren“, twitterte Tassi – offenbar leicht fassungslos.
Schon vor der offiziellen Ankündigung war der neue Shooter von Schlagzeilen und Zweifeln begleitet. Die ersten Einblicke aus der geschlossenen Alpha stießen in der Community auf eher gedämpfte Reaktionen. Die Mischung aus PvPvE, Sci-Fi-Lore und Extraction-Gameplay wurde zwar neugierig beäugt – aber selten euphorisch.
Dann folgte der nächste Rückschlag: Vorwürfe der unerlaubten Nutzung von Kunstwerken. Die australische Künstlerin Fern Hook beschuldigte Bungie, Grafikelemente ohne Zustimmung in „Marathon“ verwendet zu haben. Das Studio bestätigte, dass es sich um einen Fehler eines ehemaligen Mitarbeiters handle – aber das Vertrauen war angekratzt.
Und als wäre das nicht genug, kursieren seit Monaten Berichte über eine angespannte Stimmung im Team, interne Umstrukturierungen und enttäuschende Zahlen bei „Destiny 2“ – alles keine Zutaten für eine ruhige Shooter-Entwicklung.
Der Titel Marathon könnte aktuell kaum ironischer wirken: Statt zielstrebig dem Release entgegenzulaufen, strauchelt das Projekt über Hindernisse, Kommunikationsprobleme und öffentliche Kritik. Dass selbst Entwickler vom neuen Zeitplan überrascht wurden, wirft Fragen auf – etwa zur internen Transparenz und zum Zustand des Projekts insgesamt.
Trotzdem: Bungie bleibt entschlossen. Das Spiel soll „den hohen Erwartungen gerecht werden“, heißt es. Was das am Ende konkret bedeutet – und wann überhaupt – bleibt offen.
Mit Marathon wollte Bungie einen frischen Start wagen, doch stattdessen steckt das Projekt nun im Stolpermodus. Die Mischung aus technischer Nacharbeit, schlechtem Alpha-Feedback, Image-Kratzern und interner Verwirrung verheißt nichts Gutes für einen baldigen Release. Und wenn ein Entwicklerstudio seine eigenen Leute mit Release-News überrascht, ist das nie ein gutes Zeichen.
Vielleicht nimmt sich Bungie ja ein Beispiel am Titel – und findet im Langstreckenlauf am Ende doch noch die richtige Pace. Aber aktuell wirkt Marathon eher wie ein Shooter im Schritttempo.
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