Der kreative Kopf hinter Geralts Welt fand in einer aktuellen Fragerunde erneut kritische Worte zu den bekannten Videospielen.
Der kreative Kopf hinter Geralts Welt fand in einer aktuellen Fragerunde erneut kritische Worte zu den bekannten Videospielen.
Die The Witcher-Reihe von CD Projekt RED sowie die Netflix-Adaptionen genießen weltweit Kultstatus, doch ihr Ursprung liegt in den Werken von Andrzej Sapkowski.
Der polnische Autor veröffentlichte 1986 mit „Der Hexer“ die erste Kurzgeschichte seiner Saga. Seither gilt er als kreativer Kopf hinter Geralts Welt - auch wenn er nicht mit allen Interpretationen zufrieden ist.
Besonders ins Visier nahm Sapkowski diesmal die sogenannten Hexerschulen. In The Witcher 3: Wild Hunt sind sie ein zentrales Element - sie prägen die Lore, das Gameplay und liefern ikonische Rüstungssets. Geralt gehört dabei zur Schule des Wolfs, konnte im Spiel aber auch Ausrüstung der Katze, des Greifs, des Bären, der Viper und der Manticore finden.
Andrzej Sapkowski
In den Büchern hingegen existieren diese Schulen schlicht nicht. Sapkowski bezeichnete das gesamte Konzept als „null und nichtig“.
Auf die Frage eines Fans, wie er zu den zusätzlichen Schulen aus den Spielen stehe, erklärte er auf Reddit:
„Das Thema der ‚Hexerschulen‘ erfordert, ich bitte um Entschuldigung, eine längere Erklärung. Ein einzelner Satz über irgendeine ‚Schule des Wolfs’ hat es auf mysteriöse Weise in ‚Der letzte Wunsch‘ geschafft. Ich hielt ihn später für die Entwicklung unwürdig und narrativ inkorrekt, sogar nachteilig für die Handlung.“
Er ergänzte:
„Daher habe ich später nie wieder Hexer-Gryffindors oder Slytherins eingefügt oder erwähnt. Nie. Dieser eine Satz hat jedoch gereicht. Adaptierende, insbesondere Videospiel-Leute, haben sich mit bemerkenswerter Hartnäckigkeit an die Idee geklammert und diese ‚Hexerschulen’ wunderbar vervielfältigt. Völlig unnötig.“
Asynchronous AMA: Andrzej Sapkowski Answers!
byu/orbitbooks inFantasy
Sapkowski denkt sogar darüber nach, den ursprünglichen Satz in künftigen Buchausgaben zu streichen, um die Missverständnisse aus der Welt zu schaffen. Zudem könnte er die Symbolik der Hexer-Medaillons in seinen Romanen künftig detaillierter beschreiben.
In seiner bekannten Manier stellte er außerdem klar, dass für ihn kein Medium die Macht des Originals erreichen kann:
„Es gibt das Original und dann gibt es Adaptionen. Unabhängig von der Qualität dieser Adaptionen gibt es keine Abhängigkeiten oder Konvergenzpunkte zwischen dem literarischen Original und seiner Adaption. […] Das geschriebene Wort triumphiert immer und entschieden über Bilder, und kein Bild, animiert oder anderweitig, kann die Kraft des geschriebenen Wortes erreichen.“
https://2playerz.de/p/the-witcher-4-inspiration-durch-sapkowskis-neues-buch-kreuzweg-der-raben
Trotz seiner kritischen Haltung bleibt Sapkowskis Universum lebendig: Erst vor wenigen Wochen erschien sein neuer Roman „Kreuzweg der Raben“, der Geralts Anfänge beleuchtet. Gleichzeitig arbeitet CD Projekt RED an The Witcher 4. Dort war Ciri im ersten Teaser mit einem Medaillon der Schule des Luchses zu sehen - einer Schule, die laut Sapkowski nie hätte existieren sollen.
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