Phil Spencer versprach Ende 2024 noch vollmundig ein eigenes Xbox-Handheld, doch Berichten zufolge könnte der Traum von der portablen Xbox ausgeträumt sein. Stattdessen scheint Microsoft auf ein anderes Pferd zu setzen: Windows + Xbox + Drittanbieter.
Als Phil Spencer, Chef von Microsoft Gaming, Ende letzten Jahres offiziell bestätigte, dass ein nativer Xbox-Handheld in Arbeit sei, war die Euphorie unter Xbox-Fans groß. Ein dediziertes Handheld-Gerät – keine Streaming-Lösung, kein PC-Emulator, sondern echtes Xbox-Feeling für unterwegs! Das Gerät sollte ursprünglich 2027 erscheinen, doch wie es aussieht, ist der Handheld eher ein Fall fürs Archiv als für den Einkaufswagen.
Die Hiobsbotschaft kommt nicht von irgendwem, sondern von zwei bestens vernetzten Brancheninsidern:
Stattdessen liegt der Fokus nun klar auf einer neuen offenen Xbox-Plattform, die sich nicht auf spezifische Hardware stützt, sondern auf die Vision: „Jeden Bildschirm in eine Xbox verwandeln“. Ein Ansatz, der stark auf Software, Cloud und Windows-Geräte setzt.
Tom Warren (The Verge) ist sich sicher, dass es weiterhin neue Xbox-Hardware geben wird – aber eben nicht unbedingt von Microsoft selbst. Vielmehr werden Hersteller wie Asus in die Bresche springen. Der Beweis: Die kürzlich enthüllten ROG Xbox Ally-Modelle, die noch dieses Jahr erscheinen sollen.
Diese Geräte – darunter auch das Premium-Modell Xbox Ally X – kombinieren Windows mit einer maßgeschneiderten Xbox-Oberfläche und scheinen als Markttest für Microsofts künftige Strategie zu fungieren. Was früher die Konsole war, könnte künftig einfach ein „zertifizierter Windows-Handheld mit Xbox-Integration“ sein. Flexibler, günstiger für Microsoft – aber auch weniger ikonisch.
Obwohl Microsoft kürzlich die technischen Spezifikationen der beiden ROG-Handhelds enthüllte, bleiben viele Details zur Veröffentlichung und Preisgestaltung im Nebel. Experten schätzen den Preis des ROG Xbox Ally X auf bis zu 1.000 US-Dollar – kein Pappenstiel für ein Handheld, das stark auf das Xbox-Ökosystem setzt, aber eben kein „echter“ Xbox-Handheld ist.
Und Microsoft selbst? Schweigt derzeit zu den Gerüchten. Keine offizielle Stellungnahme zu Cordens und Warrens Aussagen – was in der Tech-Branche oft mehr sagt als jede Pressemitteilung.
Ein echter Xbox-Handheld wäre ein echter Gamechanger gewesen. Doch statt klarer Hardware-Kante scheint sich Microsoft auf eine „Software-First“-Strategie einzuschießen. Xbox Everywhere, statt Xbox To Go. Statt „Power Your Dreams“ eher „Stream Your Screens“?
Bleibt die Hoffnung, dass aus den ROG-Modellen nicht nur eine clevere Übergangslösung, sondern auch ein inspirierender Prototyp für etwas Größeres erwächst. Denn die Lust auf eine echte, native Xbox für unterwegs? Die ist bei vielen von uns noch lange nicht auf Eis gelegt.
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