Alex Hutchinson, ehemaliger Creative Director von Assassin’s Creed 3 verrät im Interview warum aus er Reihe ein RPG wurde und ihr kommt nie darauf, wer daran Schuld sein soll.
Alex Hutchinson, ehemaliger Creative Director von Assassin’s Creed 3 verrät im Interview warum aus er Reihe ein RPG wurde und ihr kommt nie darauf, wer daran Schuld sein soll.
Als Ubisoft 2017 mit Assassin’s Creed Origins die Serie komplett umkrempelte, staunten viele Fans nicht schlecht: Plötzlich gab es Levelsystem, Loot, Skillbäume und eine Welt, die so groß war, dass man fast einen Pauschalurlaub buchen musste, um alles zu sehen.
Origins war der erste RPG-Teil
Doch warum dieser radikale Kurswechsel? Die Antwort ist mindestens so überraschend wie die erste Begegnung mit einem Nilkrokodil: Schuld war nicht allein der Zeitgeist, sondern auch GameStop.
Alex Hutchinson, ehemaliger Creative Director von Assassin’s Creed 3, verriet in einem Interview, dass hinter dem Rollenspiel-Schwenk ein knallharter Business-Gedanke steckte.
Händler wie GameStop machten damals ein Vermögen mit dem Wiederverkauf gebrauchter Spiele, wovon Ubisoft exakt gar nichts sah. Die Lösung: Spiele so vollstopfen, dass Spieler ihre Discs möglichst lange im Laufwerk behalten.
„Damals gab es innerhalb von Ubisoft viel Druck, die ‚Disc im Laufwerk zu behalten‘, um den Wiederverkauf zu verzögern, da GameStop der Einzige war, der mit dieser Transaktion Geld verdiente“, so Hutchinson.
Also hieß es für die Designer: Mehr Spielzeit, mehr Content, mehr Aufgaben.
Doch wie bläht man ein Action-Adventure auf, das traditionell teuer pro Spielstunde ist? Hutchinson erklärt:
„Der günstigste und effektivste Weg, sie aufzublähen, war das Hinzufügen von Rollenspiel-Elementen.“
Loot, Leveln, Fertigkeitsbäume - all das war plötzlich da. Und aus der einst kompakten Schleich-Serie wurde ein Open-World-RPG-Monster, das hunderte Stunden verschlang.
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Hutchinson blickt heute zwiegespalten auf die Entscheidung zurück:
„Ich glaube, es ist das einzige Franchise, das mir einfällt, das sein Genre geändert und sein Publikum behalten hat, also war es riskant, aber es scheint funktioniert zu haben.“
Gleichzeitig gesteht er:
„Mein Herz gehört dem Action-Adventure-Bereich, nicht dem Jonglieren mit Statistiken, also vermisse ich die alten Zeiten.“
Die Sorge, dass Spieler nach 200 Stunden Assassin’s Creed nicht schon ein Jahr später Lust auf den nächsten Teil hätten, teilte er ebenfalls. Doch Ubisoft rettete sich durch radikal wechselnde Settings und neue Helden.
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Nach Odyssey und Valhalla machten sich Ermüdungserscheinungen breit. Kritik an überladenen Welten und repetitiven Aufgaben nahm zu. Mit Assassin’s Creed Mirage wagte Ubisoft schließlich die Rückkehr zu den Wurzeln: Kleiner, fokussierter, stealthiger. Und auch das jüngste Assassin’s Creed Shadows fällt nicht mehr ganz so gigantisch aus wie seine Vorgänger.
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