Während Millionen Spieler ihre Joy-Cons schwenkten, wurde der eShop von der dunklen Seite der Indie-Welt heimgesucht: billigste Shovelware, KI-generierte Mogelpackungen und Rabattschlachten um Sichtbarkeit.
Während Millionen Spieler ihre Joy-Cons schwenkten, wurde der eShop von der dunklen Seite der Indie-Welt heimgesucht: billigste Shovelware, KI-generierte Mogelpackungen und Rabattschlachten um Sichtbarkeit.
Was als Plattform für kreative Indie-Perlen begann, wurde auf der Switch schnell zum digitalen Ramschladen. Publisher ohne erkennbare Herkunft warfen im Wochentakt Spiele mit gekauften Assets, verbuggtem Code und generischer KI-Beschreibung auf den Markt. Hauptsache, irgendwie in die eShop-Charts - und wenn’s sein muss, mit Rabatt-Bundles im Dutzendpack.
Viele dieser Titel hatten weder Substanz noch Stil, belegten aber dank schlauer Bundle-Taktik regelmäßig Top-Plätze. Entwickler kritisierten diese Praxis seit Jahren, nun scheint Nintendo endlich zu reagieren.
Wie IGN berichtet, hat Nintendo erste Anti-Shovelware-Maßnahmen in Japan und Asien gestartet. Ziel ist es, den eShop der Switch 2 von Anfang an sauberer zu halten und nicht erst wieder nach Jahren hektisch hinterherzuwischen.
Die wichtigsten Änderungen:
Maximal fünf Bundles im ersten Jahr nach Veröffentlichung eines Spiels
Danach jährlich ein weiteres Bundle zusätzlich - maximal acht insgesamt
Keine Spielveröffentlichung, wenn Inhalte „dem Ruf von Nintendo oder seiner Marken schaden“ könnten
Strenge Richtlinien für Produktseiten und Spielnamen
So sind etwa Namensänderungen nur noch mit triftigem Grund erlaubt, z. B. bei großen Updates oder Angleichungen an andere Plattformen. Auch das nachträgliche Umschreiben von eShop-Texten ist künftig tabu, spontane KI-Überarbeitungen dürften damit Geschichte sein.
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Laut IGN ist die Bundle-Begrenzung eine direkte Reaktion auf Entwicklerkritik. Einige Studios hatten sogenannte „Bundle-Bomben“ gebaut: permanent neue Rabattpakete mit denselben Spielen, um sich in den Sichtbarkeitslisten festzubeißen wie eine Zecke in der Bestseller-Rangliste.
Nintendo will diesen Algorithmus-Exzess nun beenden. Ein Schritt, den viele Entwickler ausdrücklich begrüßen. Auch irreführende Screenshots oder falsche Feature-Versprechen will man künftig unterbinden.
So lobenswert die neuen Regeln auch sind, nicht alle sind überzeugt. Ein anonymer Entwickler erklärt gegenüber IGN:
„Fünf Bundles im ersten Jahr klingt vielversprechend. Aber jedes dieser Bundles kann bis zu einem Monat laufen. Das heißt, ein Spiel kann trotzdem fast ein halbes Jahr durchgängig rabattiert sein.“
Auch dass die Maßnahmen vorerst nur für Asien und Japan gelten, stößt auf Unverständnis. Für Europa und Nordamerika gibt es noch keinen konkreten Fahrplan und Nintendo hüllt sich bislang in Schweigen.
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Nintendos neue eShop-Regeln sind ein überfälliges Lebenszeichen im Kampf gegen Shovelware. Zwar sind die Maßnahmen noch nicht flächendeckend aktiv, doch sie zeigen klar: Auf der Switch 2 soll es wieder mehr um gute Spiele gehen und weniger um schlechte Tricks.
Ob Nintendo damit dauerhaft für Ordnung sorgt oder nur kurz Staub wischt, wird sich zeigen. Aber: Wer einmal den digitalen Müll rausbringt, hat zumindest erkannt, dass es stinkt.
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