In der Gamesbranche braut sich etwas zusammen, was bereits jetzt Spuren hinterlässt: Generative KI ist auf dem Vormarsch - und mit ihr geht offenbar ein stiller, aber massiver Jobabbau einher.
In der Gamesbranche braut sich etwas zusammen, was bereits jetzt Spuren hinterlässt: Generative KI ist auf dem Vormarsch - und mit ihr geht offenbar ein stiller, aber massiver Jobabbau einher.
Zuletzt sorgte Microsoft für Aufsehen, als das Unternehmen eine neue Entlassungswelle von über 9.000 Mitarbeitern ankündigte. Schnell wurde klar: Das war nicht nur ein Sparprogramm, sondern Teil einer Strategie zur verstärkten KI-Nutzung. Wo früher Menschen an Code, Konzepten und Kampagnen werkelten, sollen künftig Maschinen übernehmen.
Besonders heftig traf es laut aktuellen Berichten die Studios von King, bekannt für Mobile-Hits wie Candy Crush. Dort sollen etliche Stellen durch KI ersetzt worden sein. Ein Vorgang, der sich laut Experten schon bald branchenweit wiederholen könnte.
https://2playerz.de/p/microsoft-baut-bei-king-massiv-stellen-ab-ki-ersetzt-jetzt-die-eigenen-entwickler
Ichiro Lambe, CEO des Studios Totally Human Media, wollte es genauer wissen. Er ließ alle 2025 auf Steam veröffentlichten Spiele durchleuchten, mit einem klaren Ziel: Wie viele Entwickler und Publisher greifen bei ihren Titeln inzwischen auf generative KI zurück?
Die Antwort: rund 20 Prozent aller neu veröffentlichten Steam-Spiele wurden ganz oder teilweise mithilfe von KI entwickelt. Die Datenbasis stützt sich auf die seit Anfang 2024 geltende Steam-Richtlinie, nach der alle KI-Nutzung in der Spielbeschreibung offen angegeben werden muss.
Laut der Studie wird KI besonders häufig für visuelle Inhalte eingesetzt. Also Hintergründe, Modelle, Texturen & Co. Das betrifft rund 60 Prozent der KI-verwendenden Projekte. Aber auch bei Audio, Marketingmaterial, Storytexten und sogar bei der Entwicklung von Gameplay-Mechaniken und Code kommt KI immer häufiger zum Zug.
Zwei Beispiele, bei denen KI sogar zentraler Bestandteil des Spielerlebnisses ist: „inZOI“ und „Nyric“. Beide erlauben es den Spielern, per Texteingabe komplexe 3D-Welten zu erschaffen. Eine Technik, die ohne generative KI kaum realisierbar wäre. Willkommen im Zeitalter des Prompt-Designs statt Level-Designs.
Die Zahlen sprechen für sich: Laut Lambe wurden bei etwa 7.800 auf Steam verfügbaren Spielen generative KI-Tools verwendet, das sind rund sieben Prozent aller Titel. Zum Vergleich: Vor einem Jahr lag diese Zahl bei nur etwa 1.000 Spielen.
Das bedeutet eine Verachtfachung in zwölf Monaten. Ein Wachstum, das selbst einem Zerg-Schwarm zur Ehre gereichen würde. Analysten sehen darin den Beweis, dass KI nicht nur gekommen ist, um zu bleiben, sondern auch, um klassische Arbeitsstrukturen in der Spieleentwicklung nachhaltig zu verändern.
https://2playerz.de/p/microsofts-ki-offensive-milliarden-fur-die-zukunft-tausende-jobs-als-preis
Lambe bestätigt damit, was Branchenbeobachter schon länger ahnen: Der KI-Boom ist kein Nischenphänomen, sondern zunehmend fester Bestandteil der strategischen Ausrichtung großer Publisher. Ob Microsoft, Electronic Arts oder Take-Two sie alle haben angekündigt, künstliche Intelligenz verstärkt in ihre Produktionsprozesse zu integrieren.
Und das geht selten ohne Konsequenzen für die Belegschaft. Der düstere Beigeschmack: Wo KI-Tools schneller, billiger und skalierbarer arbeiten, wird menschliche Kreativität womöglich zur austauschbaren Ressource.
Was wie eine technologische Erfolgsgeschichte beginnt, wird für viele Entwicklerinnen und Entwickler zum existenziellen Problem. Generative KI ist gekommen, um zu bleiben und um Arbeitsplätze zu verdrängen. Noch befinden wir uns am Anfang dieser Umwälzung. Doch die Tendenz ist klar: Je effizienter die Tools, desto leerer die Studios.
Diese Seite verwendet Cookies um das Nutzererlebnis zu steigern.
Kommentare: 0