Die Nintendo Switch 2 ist gerade erst durchgestartet, da sorgt ein eher unscheinbares Detail schon für Diskussionen - und nein, es geht nicht um die Joy-Con-Drift. Die Rede ist von den physischen Spielmodulen.
Die Nintendo Switch 2 ist gerade erst durchgestartet, da sorgt ein eher unscheinbares Detail schon für Diskussionen - und nein, es geht nicht um die Joy-Con-Drift. Die Rede ist von den physischen Spielmodulen.
Bisher gibt es für Entwickler bei den physischen Datenträgern nur eine einzige Option: 64 GB oder gar nichts. Klingt erstmal großzügig, entpuppt sich aber als Problem, das viele Studios kreativ oder je nach Perspektive fragwürdig, zu umgehen versuchen.
Tatsächlich ja. Die 64 GB auf den derzeit verfügbaren Switch-2-Cartridges sind für viele Games schlicht überdimensioniert. Das führt dazu, dass sich etliche Entwickler lieber für sogenannte Game-Key-Karten entscheiden, physische Hüllen mit einem hübschen Kärtchen drin, auf dem nicht etwa ein Spiel gespeichert ist, sondern nur der Download-Code dafür. Kein Modul, kein Spiel - nur ein Schlüssel zur digitalen Version.
Das spart natürlich Kosten. Nintendo verlangt schließlich ordentlich für diese Hochleistungs-Cartridges, aber es bringt auch jede Menge Unmut in der Fan-Community. Viele fühlen sich getäuscht: Wer im Laden ein Spiel kauft, erwartet ein Spiel und kein glorifiziertes Post-it mit Code.
Doch es gibt Licht am Ende des Cartridgeschlitzes: Die taiwanesische Firma Macronix, offenbar der Hauptlieferant für Nintendos Cartridges, hat laut einem Bericht von UAnalyze angedeutet, dass sich an der Speichersituation bald etwas ändern könnte. Demnach sollen in Zukunft Cartridges mit unterschiedlichen Kapazitäten angeboten werden, möglich gemacht durch eine Kombination aus hauseigenem MLC NAND und externem 3D NAND.
Sprich: Statt 64 GB als Standard könnten bald auch kleinere (oder vielleicht sogar größere?) Größen ins Sortiment wandern. So wie es bei der ersten Switch-Generation schon der Fall war. Das klingt nicht nur logisch, sondern auch nach einem cleveren Schachzug, um das Game-Key-Dilemma zu entschärfen.
Die Hoffnung: Mit mehr Auswahl beim Speicher könnten sich Entwickler wieder vermehrt für echte Spielmodule entscheiden, auch bei kleineren oder mittelgroßen Titeln. Und das würde nicht nur das Vertrauen der Fans stärken, sondern auch das physische Spieleangebot der Switch 2 attraktiver machen.
Denn klar ist: Auch wenn viele Neuerungen der Switch 2 gut ankommen - etwa Grafik, Leistung oder das überarbeitete OS, ist der Trend zu Key-Karten ein echter Stimmungskiller. Nintendo scheint das auch selbst erkannt zu haben: Berichten zufolge führt das Unternehmen aktuell Umfragen in verschiedenen Märkten durch, um herauszufinden, wie Spieler zu diesem Thema stehen, in Japan und auch im Westen.
Was nach einem technischen Detail klingt, könnte sich als entscheidender Faktor für die Akzeptanz der physischen Spielemedien auf der Switch 2 entpuppen. Wenn Macronix liefert, was es verspricht, und Nintendo die richtigen Schlüsse aus dem Fan-Feedback zieht, stehen die Chancen gut, dass bald wieder mehr Spiele tatsächlich auf der Cartridge stecken, und nicht bloß ein Code zum downloaden.
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