Capcoms mysteriöser Sci-Fi-Titel meldet sich eindrucksvoll zurück – und kehrt das klassische Kolonial-Abenteuer um.
Capcoms mysteriöser Sci-Fi-Titel meldet sich eindrucksvoll zurück – und kehrt das klassische Kolonial-Abenteuer um.
Während Science-Fiction uns seit Jahrzehnten vom Aufbruch zu den Sternen und dem Leben fernab der Erde träumen lässt, geht PRAGMATA den umgekehrten Weg. Statt die Zukunft auf fremden Welten zu suchen, geht es hier zurück – zurück zur Erde, zurück zu den Wurzeln. Im Mittelpunkt steht der Astronaut Hugh, der gemeinsam mit dem mysteriösen Androiden-Mädchen Diana aus einer verlassenen Mondstation entkommen will. Eine Fluchtmission also – mit einem Ziel, das normalerweise der Anfang wäre.
Was sich wie ein typisches Escort-Szenario anhört, ist in Wirklichkeit eine komplexe Symbiose. Während der Astronaut sämtliche Bewegungs- und Kampffunktionen übernimmt, glänzt Diana als digitale Wunderwaffe mit beeindruckenden Hacking-Fähigkeiten.
Das klingt auf dem Papier nach einer Fingerakrobatik-Symphonie: linke Hand bewegt die Figur, rechte Hand zielt, Schulterbuttons feuern – und gleichzeitig muss man mit den Face-Buttons ein Hacking-Minispiel koordinieren. Doch: Überraschung! Es funktioniert erstaunlich gut. Das Hacken läuft über ein simples, rasch durchschreitbares Grid-System, bei dem Fallen umgangen, Knoten eingesammelt und ein Gegnerkern deaktiviert werden muss. Die ersten Hacking-Sektionen sind in wenigen Sekunden erledigt – flüssig, intuitiv, nicht überfrachtet.
Auch in Sachen Bewaffnung zeigt sich PRAGMATA nicht zu überladen, aber durchaus kreativ. Die Standardpistole mit unendlicher Munition und Cooldown ist der zuverlässige Dauerbegleiter, während andere Waffen am Wegesrand aufgesammelt und bald wieder verworfen werden – je nach verbleibendem Magazininhalt. Besonders auffällig: die Energiewaffen. In der Demo zeigte sich die Energy Shotgun als mein persönlicher Favorit für präzise Entsorgung feindlicher Maschinen.
Spielerisch erinnert das Ganze in Gunplay und Technologie-Design ein wenig an Lost Planet – kein Wunder, schließlich teilt sich PRAGMATA einige thematische DNA mit Capcoms eisigem Klassiker. Ob diese Ähnlichkeit gewollt ist oder einfach nur nostalgische Projektion, bleibt offen.
PRAGMATA will mehr als nur Schießbuden-Korridore: Spieler können springen, gleiten, Sicherheitsverschlüsse abschießen oder Aufzüge freischalten, um alternative Routen durch die Station zu entdecken. Wer sich vom linearen Pfad löst, wird mit neuen Waffen oder praktischen Upgrades wie mehr Heilkapazität belohnt.
Die Spielwelt wirkt trotz ihrer Korridore nicht steril, sondern durchdacht – mit kleinen Geheimnissen, belohnenden Abzweigungen und einem Design, das neugierig macht.
PRAGMATA wurde bereits vor fünf Jahren angekündigt – und war seitdem beinahe so still wie der Weltraum selbst. Seit der State of Play, letzte Woche, wissen wir allerdings: Ja, dieses Spiel existiert noch – und es lebt.
Was PRAGMATA bereits jetzt zeigt, ist mehr als nur ein schicker Look im Sci-Fi-Gewand. Es bietet eine starke Atmosphäre, interessantes Gameplay-Duo und das Gefühl, dass Capcom hier eine Geschichte erzählen will, die bewusst gegen den Strom schwimmt. Ob die Flucht zur Erde auch emotional und erzählerisch zündet, bleibt abzuwarten.
Bis dahin gilt: Raumanzug an, Diana auf den Rücken und raus aus der Mondmisere – der Countdown läuft. PRAGMATA erscheint 2026 für PlayStation 5, Xbox Series X/S und PC.
Diese Seite verwendet Cookies um das Nutzererlebnis zu steigern.
Kommentare: 0