Seit fast einem Jahr läuft der Rechtsstreit zwischen Nintendo, der Pokémon Company und Pocketpair, den Entwicklern von Palworld. Die Vorwürfe: Patentverletzungen in gleich drei Bereichen. Nun gibt es eine neue Wendung im juristischen Dauerbrenner.
Seit fast einem Jahr läuft der Rechtsstreit zwischen Nintendo, der Pokémon Company und Pocketpair, den Entwicklern von Palworld. Die Vorwürfe: Patentverletzungen in gleich drei Bereichen. Nun gibt es eine neue Wendung im juristischen Dauerbrenner.
Im Rahmen des Prozesses gegen die Palworld-Macher, hat Nintendo hat eine der betroffenen Patentschriften nachträglich überarbeitet. Das Timing? Auffällig. Die Intention? Vielschichtig. Die Wirkung? Möglicherweise strategisch entscheidend.
Gegenstand der Klage sind laut Berichten drei Patente:
Zwei drehen sich um das Sammeln von Charakteren (also quasi Pokémon-Fangen in leicht anderem Gewand).
Eines betrifft das nahtlose Wechseln zwischen Flug- und Reittieren – was in Palworld bekanntlich ziemlich geschmeidig vonstattengeht.
Genau dieses dritte Patent hat Nintendo beim japanischen Patentamt nachbessern lassen. Laut GamesFray wurde die Modifikation ohne neue technische Inhalte eingereicht - dafür aber mit einer sprachlichen Komplexität, die selbst Anwälten Tränen in die Augen treiben dürfte.
Die neue Formulierung liest sich wie ein Albtraum für Übersetzer, Jurastudenten und Spieleentwickler gleichermaßen:
„...und selbst wenn eine andere Reitfigur als die luftfähige Reitfigur ausgewählt ist und eine erste Eingabe erfolgt, während sich die Spielerfigur in der Luft befindet, veranlasst der Computer das Erscheinen der luftfähigen Reitfigur im virtuellen Raum und lässt die Spielerfigur auf diese luftfähige Reitfigur umsteigen...“
Kurz gesagt: Das Patent soll jetzt auch Szenarien abdecken, in denen Reitwechsel in der Luft stattfinden, unabhängig davon, welches Mount ursprünglich gewählt war.
GamesFray spekuliert, dass Nintendo hier mit absichtlich komplizierter Sprache eine juristische Nebelwand errichten will - weniger für das Gericht, mehr für die Gegenseite. Denn: Solche Änderungen in laufenden Verfahren gelten nur dann als sinnvoll, wenn der ursprüngliche Anspruch tatsächlich auf der Kippe steht.
https://2playerz.de/p/palworld-weicht-weiter-aus-nintendo-streit-zeigt-wirkung
Interessant: Diese Änderung könnte Nintendo nicht nur dabei helfen, Palworld und Pocketpair unter Druck zu setzen, sondern auch zukünftige Klon-Versuche im Keim zu ersticken. Wer jetzt ein „Pokémon-mit-Waffen-und-Reitsystem“-Projekt plant, dürfte beim Blick auf Nintendos neue Patentformulierungen vermutlich zweimal überlegen.
Das Fazit von GamesFray: Nintendo will nicht nur verteidigen, sondern auch abschrecken. Und zwar präventiv.
Was auf den ersten Blick wie eine juristische Feinjustierung aussieht, könnte sich im großen Bild als strategischer Volltreffer entpuppen. Nintendo zeigt, dass es bereit ist, jede Zeile und jeden Nebensatz zu nutzen, um die Kontrolle über das Pokémon-Universum zu behalten oder zumindest alles, was auch nur entfernt danach aussieht.
Ob das überarbeitete Patent vor Gericht wirklich mehr Gewicht bekommt oder nur als taktisches Mittel dient, wird sich zeigen. Sicher ist: Der Kampf um Palworld ist noch lange nicht vorbei und er wird nicht nur mit Pokébällen, sondern mit Paragrafen ausgetragen.
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