Sony konnte in einer US-Sammelklage wegen angeblich überhöhter Preise im PlayStation Store einen Etappensieg erzielen, doch das Verfahren geht weiter. Auch in den Niederlanden läuft eine ähnliche Klage wegen missbräuchlicher Preissetzung.
Sony konnte in einer US-Sammelklage wegen angeblich überhöhter Preise im PlayStation Store einen Etappensieg erzielen, doch das Verfahren geht weiter. Auch in den Niederlanden läuft eine ähnliche Klage wegen missbräuchlicher Preissetzung.
Die Geschichte beginnt im Jahr 2021: Eine Gruppe von Spielern in den USA reicht eine Sammelklage gegen Sony ein. Ihr Vorwurf: Die Preise im PlayStation Store seien unverschämt hoch, und das nicht etwa aus Zufall, sondern weil Sony seine Marktmacht ausnutze.
Laut den Klägern sorgt Sony dafür, dass digitale Spiele künstlich teuer bleiben. Warum? Weil Sony 2019 beschlossen hatte, keine digitalen PSN-Codes mehr im Einzelhandel zu verkaufen. Das bedeutet: Wer ein Spiel digital kaufen will, muss es direkt bei Sony tun, und kann somit nicht mehr auf günstigere Angebote bei Amazon & Co. hoffen.
Der Streitwert? Stolze 7,85 Millionen US-Dollar, also etwa 6,45 Millionen Euro. Nicht gerade Kleingeld für ein paar Downloads.
Jetzt, vier Jahre später, gab es ein erstes offizielles Urteil. Und Sony kann sich freuen – zumindest ein bisschen.
Bezirksrichterin Araceli Martínez-Olguín hat die Klage nämlich vorerst abgewiesen. Die Begründung: Der Vergleich, den die Kläger im März 2025 finalisiert hatten, sei nicht klar genug formuliert und entspreche nicht den Richtlinien des zuständigen Gerichts in Kalifornien.
Aber keine Panik bei den Klägern: Die Richterin hat ihnen eine Frist von 30 Tagen gegeben, um das Ganze nachzubessern. Das bedeutet: Die Klage ist nicht vom Tisch, sie liegt nur gerade zur Überarbeitung in der juristischen Werkstatt.
Laut Klageschrift nutze Sony sein digitales Monopol, um überhöhte Preise durchzusetzen. Die Preise für digitale Versionen seien oft:
deutlich höher als die der physischen Disks,
nicht konkurrenzfähig, weil es eben keine Alternativen im digitalen Raum gibt,
und das alles, obwohl digitale Distribution eigentlich günstiger für Sony ist.
Klingt aus Sicht der Spieler wie ein schlechter Deal, besonders, wenn man bedenkt, dass die hübsche Verpackung und die Plastikdisk bei der teureren Version ja eigentlich fehlen.
Sony hat jedoch nicht nur in den USA Ärger. Auch in den Niederlanden rumort es. Im Februar 2025 haben Verbraucherschützer dort ebenfalls eine Sammelklage gegen Sony eingereicht, mit dem gleichen Vorwurf: Preistreiberei im PlayStation Store.
Und hier ist man schon einen Schritt weiter: Das zuständige Gericht hat die Klage bereits zugelassen. Die Argumentation ist ähnlich, aber noch mit einer zusätzlichen Prise Statistik:
Laut einer Wirtschaftsstudie zahlen niederländische Verbraucher im Schnitt 47 % mehr für digitale Spiele als für dieselben Titel auf Disk. Und das, obwohl Vertriebskosten für digitale Spiele deutlich niedriger sind.
In Zahlen heißt das: Seit 2013 soll Sony mit dieser Preisstrategie rund 435 Millionen Euro auf dem niederländischen Markt erwirtschaftet haben. Da bleibt selbst der teuerste Lootbox-Inhalt sprachlos.
Sony mag in den USA gerade ein kleines Level-up geschafft haben, aber das Boss-Match steht noch aus. Die Kläger haben 30 Tage Zeit, ihre Klage aufzupolieren, und in den Niederlanden rollt der Fall ohnehin weiter.
Ob das Gericht am Ende sagt Game Over bleibt abzuwarten. Bis dahin heißt es: Preise vergleichen, Disk-Deals nutzen, und hoffen, dass der Endgegner nicht wieder ein 90-Euro-Digitalrelease ist.
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