Ehemalige Halo-Entwickler kritisieren die US-Regierung für KI-generierte Bilder, die Master Chief und Co. politisch instrumentalisieren. Besonders Donald Trumps Einwanderungspolitik sorgt für Empörung in der Gaming-Community.
Ehemalige Halo-Entwickler kritisieren die US-Regierung für KI-generierte Bilder, die Master Chief und Co. politisch instrumentalisieren. Besonders Donald Trumps Einwanderungspolitik sorgt für Empörung in der Gaming-Community.
Mehrere ehemalige Halo-Entwickler*innen haben die Verwendung von KI-generierten Bildern des Sci-Fi-Franchises durch die Trump-Regierung scharf verurteilt. In den Social-Media-Posts wurden bekannte Charaktere wie Master Chief genutzt, um politische Botschaften zu verbreiten, darunter auch zur Unterstützung von Trumps Einwanderungspolitik.
Die entsprechenden Beiträge des Weißen Hauses und des Heimatschutzministeriums (DHS) sorgten für einen Sturm der Entrüstung: Auf einem Bild ist Donald Trump selbst in Master-Chief-Rüstung zu sehen, ein anderer Post bewirbt die US-Einwanderungs und Zollbehörde ICE mit einem Halo-Motiv.
https://2playerz.de/p/das-weisse-haus-zeigt-donald-trump-als-halos-master-chief
Wie Game File berichtet, äußerten sich mehrere ehemalige Mitarbeiter*innen des Halo-Teams deutlich. Marcus Lehto, Mitbegründer der Reihe und früherer Creative Director bei Bungie, fand klare Worte:
„Es macht mich wirklich krank, Halo auf diese Weise vereinnahmt zu sehen. Das ist absolut abscheulich.“
Auch Jaime Griesemer, Designer der ersten Halo-Teile, reagierte empört. Besonders der ICE-Post, der mit dem Spruch „Destroy the Flood“ versehen wurde, eine Anspielung auf die parasitären Gegner der Serie, habe ihn fassungslos gemacht:
„Die Verwendung von Halo-Symbolen für den Aufruf, Menschen aufgrund ihres Einwanderungsstatus zu ‚vernichten‘, geht deutlich zu weit und sollte jeden Halo-Fan empören.“
„The Flood sind böse Weltraum-Zombie-Parasiten – keine Allegorie auf reale Menschen.“
Während sich die meisten Entwicklerinnen klar distanzierten, schlug Marty O’Donnell, Komponist des ikonischen Halo-Themes, andere Töne an. Der Republikaner, der 2026 für den US-Kongress kandidiert, erklärte auf X, er wolle „mit der Trump-Regierung zusammenarbeiten, um die Flood ein für alle Mal zu vernichten“, eine Aussage, die viele seiner ehemaligen Kolleginnen fassungslos machte.
When I defeat Susie Lee next year and get to Congress, I will work with the Trump administration to destroy the Flood once and for all! https://t.co/UAZ0uPpENA
— Marty O'Donnell (@MartyTheElder) October 27, 2025
Auslöser der Kontroverse war ein humorvoller Post von GameStop, der scherzhaft das „Ende des Konsolenkriegs“ verkündete. Das Weiße Haus griff das Meme auf und veröffentlichte einen eigenen Beitrag mit dem Slogan „Alle Macht den Spielern“, samt Trump als Master Chief.
GameStop reagierte mit einem weiteren KI-generierten Bild, das Trump im Helm des Spartans zeigt und JD Vance als Cortana. Nach heftiger Kritik stellte das Unternehmen klar:
„Wenn Master Chief für das Amt kandidiert, lassen wir es euch wissen.“ (TheGamer)
Das Weiße Haus verteidigte seine Darstellung:
„Nur ein einziger Staatschef setzt sich voll und ganz dafür ein, den Spielern Macht zu geben, und dieser Staatschef ist Donald J. Trump.“
Während die politische Rhetorik zunimmt, bleibt Microsoft still. Laut Journalistinnen Nicole Carpenter und Alyssa Mercante lehnte die PR-Abteilung des Unternehmens jeden Kommentar ab. Auch rechtliche Schritte gegen die Nutzung des geistigen Eigentums gelten als unwahrscheinlich, wie schon in einem früheren Fall, bei dem das Heimatschutzministerium Pokémon-Materialien ohne Genehmigung verwendet hatte.
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