Wenn Piraten etwas können, dann ist es plappern. Das dachte sich wohl auch Matt Ryan, bekannt als Stimme und Motion-Capture-Darsteller von Edward Kenway aus Assassin’s Creed IV: Black Flag - nur dass seine letzte Plauderei Ubisoft gar nicht gefallen hat.
Nach einem vielsagenden Kommentar zur längst brodelnden Gerüchteküche rund um ein mögliches Remake von Black Flag, sah sich Ryan plötzlich mit einer rechtlichen Drohung seitens Ubisoft konfrontiert. Aye, das ging schnell.
Was war passiert? Während einer Convention Ende Juni signierte Ryan einem Fan die Box einer Edward-Kenway-Figur. Der Fan fragte nach dem vermeintlichen Remake und Ryan reagierte zunächst vage: „Don’t know.“
Damn so it seems like Matt Ryan (voice actor for Edward Kenway) got into deep trouble with Ubisoft for hinting at the Black Flag Remake to that other guy..
— The Hidden One (@TheHiddenOneAC) July 31, 2025
He didn’t realize he was being recorded😵 pic.twitter.com/2Vy8g6pMRr
Doch auf weiteres Nachbohren erklärte er, er sei bei einem früheren Statement gefilmt worden, ohne es zu wissen. Seine Worte damals waren deutlich offener - offenbar zu offen für Ubisofts Geschmack.
„Ich war locker drauf, jemand hat gefilmt, und dann hat [Ubisoft] mir mit einer Klage gedroht“, erklärte Ryan. „Also sage ich jetzt nichts mehr.“
Dass Ubisoft nach so einem eher harmlosen Kommentar direkt die juristischen Kanonen auspackt, wirkt nicht nur übertrieben, sondern auch reichlich kontraproduktiv. Immerhin gab es bereits im Juni 2024 eine offizielle Bestätigung, dass sich Remakes älterer Assassin’s Creed-Teile in Arbeit befinden. Ein Black Flag-Remake wäre also alles andere als überraschend, sondern vielmehr eine logische Entscheidung angesichts der Beliebtheit des Originals.
Man könnte meinen, Ubisoft hätte die Nachricht einfach als geschickten Teaser inszenieren können. Stattdessen setzte man auf die bewährte Taktik: Feuer löschen mit Benzin.
https://2playerz.de/p/assassins-creed-iv-black-flag-synchronsprecher-matt-ryan-bestatigt-indirekt-das-remakeSchon seit Monaten häufen sich Hinweise auf ein Black Flag-Remake:
Interne Ubisoft-Quellen sprachen bereits 2023 von einem ambitionierten Projekt, das Piratenabenteuer in moderner Technik und überarbeitetem Gameplay zurückzubringen.
Die Aussagen von Matt Ryan - ob nun unbeabsichtigt oder nicht - sind nur ein weiteres Indiz, dass das Projekt tatsächlich existiert.
Und ehrlich: Wenn Ubisoft Black Flag nicht neu auflegt, hätte das Unternehmen eine der größten Chancen zur Fan-Versöhnung seit Jahren vergeigt.
Ubisoft könnte aktuell gute PR dringend gebrauchen. Die letzten Jahre waren geprägt von verzögerten Projekten, mangelndem kreativen Fokus und unpopulären Entscheidungen. Ein Black Flag-Remake (richtig gemacht) wäre die perfekte Gelegenheit, das Blatt zu wenden. Doch statt das Momentum zu nutzen, erstickt man es in rechtlichen Drohgebärden.
Vielleicht hätte ein einfaches „Hey Matt, lass solche Infos bitte aus dem Rampenlicht“ gereicht. Aber Ubisoft entschied sich für die große Klinge und säbelte sich dabei selbst ins Bein.
Matt Ryans vermeintlicher Ausrutscher dürfte letztlich eher als inoffizielle Bestätigung für das Assassin’s Creed IV: Black Flag-Remake gelesen werden, selbst wenn Ubisoft sich offiziell weiter in Schweigen hüllt. Die Drohung mit einer Klage wirkt nicht nur überzogen, sondern auch wie ein klassischer Fall von verpasster PR-Chance.
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