Was Sandfall Interactive für die Zukunft plant und warum AAA nicht immer besser ist.
Was Sandfall Interactive für die Zukunft plant und warum AAA nicht immer besser ist.
Clair Obscur: Expedition 33 ist nicht nur ein Rollenspiel, das aussieht wie ein millionenschwerer AAA-Titel - es wurde auch mit einer kleinen, eingeschworenen Entwicklercrew erschaffen, die eher wie eine Indie-Justice League als wie ein traditionelles Studio wirkt. Klingt nach Magie? Ist es auch. Doch genau diese Magie könnte in Gefahr geraten, sollte das Studio zu groß träumen.
Sandfall Interactive besteht aus gerade einmal 30 Leuten. Dreißig. Das ist weniger als die Besetzung eines mittelgroßen Twitch-Streams und dennoch haben sie ein Spiel geschaffen, das sich in puncto Optik, Sound, Gameplay und Storytelling locker mit den Schwergewichten des Genres messen kann.
Was das Ganze noch beeindruckender macht: Viele dieser Entwickler*innen waren vor dem Projekt kaum oder gar nicht in der Branche tätig. Statt über Jahrzehnte an AAA-Fließbändern zu stehen, brachten sie frische Ideen, Mut und Kreativität mit und genau das ist es, was man beim Spielen spürt.
https://www.2playerz.de/p/clair-obscur-expedition-33-die-entwickler-sind-buchstablich-im-spiel
Jetzt, nach dem verdienten Erfolg, könnte man erwarten, dass Sandfall Interactive expandiert. Größeres Team, mehr Ressourcen, ambitioniertere Projekte - vielleicht sogar das französische Pendant zu Final Fantasy 7 Rebirth? Denkste.
Im Gespräch mit Automaton machte Tom Guillermin, Lead Programmer bei Sandfall, klar:
„Für den Moment arbeite ich lieber mit einem kleinen Team.“
Laut ihm hat das aktuelle Team genau die richtige Größe, um ein vollwertiges, rundenbasiertes Rollenspiel zu stemmen und daran soll sich erst mal nichts ändern.
Das bedeutet: Kein Mega-RPG mit Open-World-Overkill und Feature-Overdose. Aber vielleicht ist genau das die richtige Entscheidung.
Die Gaming-Welt ist voller AAA-Studios, die sich übernommen haben: schnelle Expansion, aufgeblähte Teams, finanzielle Abstürze und Entlassungen. Sandfall dagegen macht gerade das Gegenteil und bewahrt sich damit seine Identität.
Ein zu großes Team kann nämlich mehr schaden als nützen. Kreative Visionen verwässern, Entscheidungsprozesse werden träge, und aus einem klaren künstlerischen Stil wird schnell generisches Spiele-Einerlei. Mit seiner kleinen Besetzung bleibt Sandfall fokussiert, effizient und vor allem: unverwechselbar.
Ob es jemals eine Fortsetzung zu Clair Obscur: Expedition 33 geben wird, steht in den Sternen. Vielleicht schlägt das Studio mit seinem nächsten Spiel sogar eine völlig neue Richtung ein. Was aber feststeht: Wenn Sandfall diesem minimalistischen Ansatz treu bleibt, wird es spannend - egal, welches Projekt sie als nächstes angehen.
Selbst Branchengrößen wie Square Enix haben laut Gerüchten schon Notiz von Clair Obscur genommen und überlegen angeblich, Elemente des Spiels in zukünftige Final Fantasy-Titel einfließen zu lassen. Das ist kein kleines Lob, das ist eine Einladung in die Oberliga.
https://www.2playerz.de/p/clair-obscur-trifft-final-fantasy-kreatives-treffen-zwischen-sandfall-interactive-und-square-enix
Sandfall Interactive zeigt, dass man für große Spiele keine riesigen Teams braucht - sondern vor allem Leidenschaft, Mut und ein bisschen französischen Feenstaub. Indem sie bewusst auf Expansion verzichten, bewahren sie sich ihren unverwechselbaren Stil und schaffen eine Studio-DNA, die in der heutigen Spielelandschaft Seltenheitswert hat.
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