Die russische Regierung hat die Unternehmenswerte der russischen World of Warships-Entwickler, Lesta Studios, beschlagnahmt. Der Grund dafür soll die Gründung einer extremistischen Vereinigung ein...
Die russische Regierung hat die Unternehmenswerte der russischen World of Warships-Entwickler, Lesta Studios, beschlagnahmt. Der Grund dafür soll die Gründung einer extremistischen Vereinigung ein...
Die Stimmung bei den Lesta Studios ist derzeit mehr als angespannt: Die russische Regierung hat die Vermögenswerte des bekannten Entwicklerstudios beschlagnahmt – mit der Begründung, Lesta sei Teil einer „extremistischen Vereinigung“ und unterstütze ukrainische Terroristen. Was zunächst klingt wie der Plot eines Politthrillers, ist tatsächlich bittere Realität in der russischen Spielebranche.
Nach Regierungsangaben sollen ukrainische Soldaten beim Spielen von World of Tanks und World of Warships beobachtet worden sein – Letzteres ursprünglich ein Auftragsprojekt von Wargaming, das Lesta später für den russischen Markt übernahm. Für die Behörden offenbar Beweis genug, dass hier nicht nur Pixel durch die Gegend fliegen, sondern auch staatsfeindliche Aktivitäten gedeckt werden.
Die Geschichte zwischen Lesta, Wargaming und dem Kreml ist ohnehin kein harmonischer. Bereits im Februar 2022 sorgte Sergey Burkatovskiy, damaliger Creative Director bei Wargaming, mit seiner offenen Unterstützung für den russischen Angriffskrieg für einen PR-GAU – und wurde prompt entlassen. Wargaming selbst zog kurz darauf die Reißleine und beendete im April 2022 alle Aktivitäten in Russland.
Die Verantwortung für die russischen Versionen der Titel wurde daraufhin an Lesta Studios übergeben, die die Panzer- und Schiffsschlachten unter neuen Namen weiterführten: „Mire Tankov“ und „Mire Korablej“ (frei übersetzt: „Welt der Panzer“ bzw. „Welt der Schiffe“).
Trotz Umbenennung, lokaler Ausrichtung und augenscheinlich vollständiger Trennung von Wargaming genügte dies den russischen Behörden nicht – und so kam es zur Beschlagnahmung. Der genaue Umfang der Maßnahmen bleibt unklar, doch der Vorwurf der Extremismusnähe ist im heutigen Russland mehr als nur ein mediales Störfeuer: Er kann für Unternehmen das wirtschaftliche Aus bedeuten.
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