„Schon wieder ein Remaster?“ - diese Frage dürfte vielen von euch in den letzten Jahren mehr als einmal durch den Kopf gegangen sein. Und aktuelle Statistiken zeigen: Kaum jemand kommt an den Neuauflagen vorbei.
„Schon wieder ein Remaster?“ - diese Frage dürfte vielen von euch in den letzten Jahren mehr als einmal durch den Kopf gegangen sein. Und aktuelle Statistiken zeigen: Kaum jemand kommt an den Neuauflagen vorbei.
Überarbeitete Neuauflagen (ob als Remaster oder Remake) haben die Release-Listen des Jahres dominiert. Eines der jüngsten Paradebeispiele ist The Elder Scrolls 4: Oblivion Remastered.
Das Beratungsunternehmen MTM veröffentlichte Mitte September 2025 den Bericht „Remake vs. Innovate: Ist die Vergangenheit die Zukunft des Gamings?“. Grundlage waren monatliche Befragungen von 1.500 PC- und Konsolenspieler*innen aus den USA und Großbritannien.
Die Ergebnisse sind eindeutig: 90 Prozent der Befragten haben in den letzten zwölf Monaten mindestens ein Remake oder Remaster gespielt. Noch interessanter: 85 Prozent dieser Gruppe kannten die Originale gar nicht, bevor sie zur Neuauflage griffen. Ganze 76 Prozent gaben zudem an, dass sie Remakes und Remaster „ansprechend“ finden.
MTM unterscheidet klar zwischen beiden Formen:
Auch Sony setzt weiterhin auf den Nostalgie-Zug und brachte etwa eine erweiterte Neuauflage von Days Gone. Aber das war nur die Spitze des Eisbergs: 2025 erschienen unter anderem Tomb Raider 4–6 Remastered, das schon erwähnte Oblivion Remastered, Metal Gear Solid Delta: Snake Eater, Tony Hawk’s Pro Skater 3 + 4 und The Last of Us.
Und die Pipeline ist voll: Projekte wie Gothic, Prince of Persia: The Sands of Time oder Splinter Cell sind bereits in Arbeit und sollen in den kommenden Jahren erscheinen. Im Oktober stehen zudem das Dragon Quest I & II HD-2D Remake für PS5 sowie Tales of Xillia Remastered an.
Warum greifen so viele Spieler*innen zu? Laut MTM glauben viele, durch Remakes die „positiven, beruhigenden Gefühle und Erinnerungen wiederzuerlangen“, die sie mit den Originalen verbinden. Nostalgie wirkt und verkauft sich.
Doch die Studie weist auch auf Schattenseiten hin. Manche Befragte befürchten, dass Publisher mit immer neuen Neuauflagen den „einfachen, repetitiven Weg“ wählen und damit Innovationen auf der Strecke bleiben.
Martin Bradley, Leiter der Spieleabteilung bei MTM, betonte:
„Unser Bericht zeigt, dass Remakes und Remasters sehr attraktiv sind, aber es ist für die Studios ein Balanceakt, alles richtig zu machen.“
Außerdem verwies er darauf, dass viele Neuauflagen sich kommerziell besser verkaufen als die ursprünglichen Versionen.
Sein Fazit:
„Kommerziell, in Spielen und anderen Medien, ist Nostalgie ein Trend, der bis weit in das Jahr 2026 und darüber hinaus anhalten wird.“
Gleichzeitig warnte er, dass Spieler*innen im Gegenzug innovative Erlebnisse verpassen könnten. Interessant: Schon 2014 äußerte sich der damalige PlayStation-Chef Jim Ryan kritisch gegenüber Remakes und Remastern - heute dürfte er angesichts der Verkaufszahlen wohl anders denken.
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