Vergesst DualSense und Raytracing – jetzt kommen Cel-Shading und übergroße Anime-Augen.
Vergesst DualSense und Raytracing – jetzt kommen Cel-Shading und übergroße Anime-Augen.
Während sich das Durchschnittsalter der PlayStation-Community langsam der magischen 40 nähert und die ersten Zocker nostalgisch von „Metal Gear Solid auf der PS1“ schwärmen, hat Sony ein Problem erkannt: Die nächste Generation zockt lieber auf dem Handy – oder gleich in Roblox und Minecraft.
Die Reaktion darauf? Kein schrilles Marketing oder nervöse TikTok-Kampagnen. Stattdessen setzt Sony auf etwas, das weltweit längst Trend ist: Anime. Animierte Serien sollen die PlayStation-Marken nicht nur erweitern, sondern vor allem die Aufmerksamkeit eines jüngeren Publikums gewinnen – das vielleicht noch nie einen PS-Controller in der Hand hatte.
Dass animierte Adaptionen erfolgreicher Spielereihen funktionieren können, zeigen aktuelle Serien wie:
Diese Produktionen haben nicht nur Streaming-Charts erobert, sondern auch viele neue Fans in die jeweiligen Spielwelten gezogen – genau diesen Effekt will Sony nun für das PlayStation-Ökosystem nutzen.
In einem aktuellen Investorenbriefing wurde PlayStation-Studios-Chef Hermen Hulst konkret: Man wolle neue Formate wie Film, Fernsehen und Anime nutzen, um „die Interaktion mit der Marke PlayStation zu fördern“. Und Anime habe dabei einen entscheidenden Vorteil:
„Anime spricht insbesondere ein jüngeres Publikum an, was für uns sehr hilfreich sein wird.“
Laut Hulst bietet Sony bereits Marken für unterschiedlichste Zielgruppen. Er nennt beispielhaft:
Doch für viele Kinder und Teens sind klassische Games-Konsolen einfach nicht mehr die erste Wahl – Animationsserien könnten also der Schlüssel sein, sie zurück ins PlayStation-Universum zu holen.
Ganz neu ist diese Strategie für Sony allerdings nicht. Bereits 2021 übernahm der Konzern die weltgrößte Anime-Streaming-Plattform Crunchyroll für satte 1,175 Milliarden US-Dollar. Mit Funimation, WAKANIM, Madman Anime Group und dem hauseigenen Studio Aniplex besitzt Sony zudem ein mächtiges Anime-Imperium, das bereits zahlreiche Serienhits produziert hat.
Jetzt fehlt nur noch die passende Verschmelzung mit den hauseigenen Spielmarken.
Zwar gibt es bislang noch keine Liste kommender Anime-Adaptionen von PlayStation-Spielen, aber eine Serie ist bereits bestätigt:
Der Anime zu „Ghost of Tsushima: Legends“ wurde auf der CES 2025 angekündigt. Produziert wird er vom renommierten Studio Kamikaze Douga, das bereits mit „Star Wars: Visionen“ und „Sand Land: The Series“ Erfahrung mit stilisierten Action-Formaten sammeln konnte.
Ein Release-Zeitpunkt steht jedoch noch aus – Fans müssen sich also noch gedulden, bis sie Jin Sakai in gezeichneter Form bewundern dürfen.
Sony geht einen cleveren Weg: Während andere noch diskutieren, wie man Kinder wieder an Konsole und Gamepad bringt, erzählt PlayStation die eigenen Geschichten einfach in Bildern, die alle sehen wollen. Anime könnte sich dabei nicht nur als Marketingwerkzeug, sondern auch als Türöffner für neue Spieler entpuppen.
Und wer weiß – vielleicht wird der nächste PlayStation-Bestseller ja nicht wegen eines Trailers gekauft, sondern weil der Anime auf Crunchyroll ein Hit war.
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