Bugs, Performance-Probleme und ein katastrophaler Zustand, der sowohl Spieler*innen als auch Presse verärgerte. Nun meldet sich auch Alex Hernandez, der Schauspieler der Hauptfigur Jacob Diaz, zu Wort – und äußert harsche Kritik am Entwickler.
Bugs, Performance-Probleme und ein katastrophaler Zustand, der sowohl Spieler*innen als auch Presse verärgerte. Nun meldet sich auch Alex Hernandez, der Schauspieler der Hauptfigur Jacob Diaz, zu Wort – und äußert harsche Kritik am Entwickler.
Im Interview mit Check It TV sprach Hernandez offen über die Enttäuschung vieler Fans – und zeigte Verständnis. Die Entscheidung, ein offensichtlich unfertiges Spiel zu veröffentlichen und es dann „post mortem“ zu reparieren, hält er für verfehlt:
„Aus irgendeinem Grund entscheiden sich Firmen dazu, etwas zu veröffentlichen, das solche Probleme hat – und kümmern sich danach darum, wenn es eigentlich schon zu spät ist. Natürlich war MindsEye nicht das erste Spiel, das so vorgegangen ist – man denke nur an Cyberpunk 2077. Aber als Gamer, als Konsument, gefällt mir dieses Modell nicht. Ich mag das nicht, wenn das zum Standard wird.“
Alex Hernandez spielt in MindsEye Jacob Diaz
Für Hernandez ist die Sache klar: Spiele im Rohzustand zum Vollpreis anzubieten, schadet langfristig mehr, als es kurzfristig Gewinne bringt:
„Aus Sicht des Verbrauchers – und ich bin sicher, viele Leute sehen das genauso – ist es auf Dauer schädlich für das Vertrauen in eine Marke, wenn man ein Spiel in einem Zustand unter 100 % ausliefert, aber den vollen Preis verlangt.“
Sein Vorschlag: Studios sollten entweder vorher eine offene Beta veröffentlichen oder den Verkaufspreis zunächst anpassen, bis das Spiel seinen versprochenen Qualitätsstandard erreicht.
https://2playerz.de/p/mindseye-holpriger-launch-warum-es-noch-keinen-test-gibt
Entwickler Build a Rocket Boy hat sich nach dem misslungenen Start zwar entschuldigt und mehrere Hotfixes veröffentlicht. Eine Roadmap zur langfristigen Verbesserung wurde ebenfalls angekündigt. Dennoch: Der Imageschaden ist enorm.
MindsEye gilt aktuell laut Metacritic als das am schlechtesten bewertete Spiel seit über einem Jahr.
Als Reaktion auf den Fehlstart kam es zu Entlassungen innerhalb des Studios.
Für Hernandez liegt ein Teil des Problems auch in der Intransparenz gegenüber den Spielern:
„Ich verstehe nicht, warum Unternehmen sich nicht einfach trauen, ehrlich zu sagen: ‚Das ist eine Beta.‘ Stattdessen veröffentlichen sie ein unfertiges Spiel, lassen die Spieler es testen – aber verkaufen es wie ein fertiges Produkt. Ich hätte lieber eine klare Ansage, worauf ich mich einlasse.“
Mit seiner Kritik spricht Alex Hernandez vielen Fans aus der Seele. Der Umgang mit unfertigen Spielen – egal ob bei MindsEye, Cyberpunk oder anderen Titeln – hat sich zu einem anhaltenden Reizthema entwickelt. Während Studios mit Patches nachbessern, zahlen die Kunden von Anfang an den Preis für halbe Ware.
Ob Hernandez' Worte im Studio Gehör finden? Unklar. Aber sie werfen ein weiteres Licht darauf, wie wichtig Vertrauen, Transparenz und Qualität für den langfristigen Erfolg eines Spiels – und seines Entwicklerstudios – sind.
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