Analyst Michael Pachter teilt in einem Interview seine Meinung über den EA-Deal und wie die Zukunft des Gamings aussehen wird.
Analyst Michael Pachter teilt in einem Interview seine Meinung über den EA-Deal und wie die Zukunft des Gamings aussehen wird.
Im Zuge der Diskussion um den EA-Deal erklärte Michael Pachter, Analyst bei Wedbush Morgan, in einer Gesprächsrunde mit Yahoo Finance, dass nun nach Activision Blizzard und Electronic Arts nur noch Take-Two Interactive als letzter großer unabhängiger US-Publisher übrigbleibe. Die Situation sei laut Pachter auch auf strategische Fehlentscheidungen innerhalb der Branche zurückzuführen. Besonders ins Visier nahm er dabei Sony.
„Nein, in Sony auf gar keinen Fall. Sony ist ein schreckliches Unternehmen. Im Spielegeschäft vermasseln sie es gerade wirklich“, sagte Pachter unverblümt, als er gefragt wurde, ob er Investoren zu Sony raten würde.
Für Pachter liegt die Zukunft des Gamings nicht in klassischen Konsolen, sondern in Cloud-Spielen, die direkt auf vernetzten Fernsehern laufen, ganz ohne Downloads oder Installationen.
„Schaut, Spiele wandern auf vernetzte Fernseher. Also denkt an all die Anbieter, die Spiele so liefern werden, wie wir Filme über Netflix bekommen, und vergesst dabei das Abonnementmodell. Stellt euch einfach vor, iOS kommt auf euren Fernseher“, erklärte er.
Demnach könnten Free-to-Play-Spiele direkt über TV-Apps angeboten werden - bereitgestellt von Cloud-Anbietern oder KI-getriebenen Plattformen:
„Also Free-to-Play-Spiele auf dem Fernseher - wer wird die liefern? Cloud-Anbieter oder KI. Jeder, der in die Umsetzung investiert, ist derjenige, bei dem ihr dabei sein wollt“,
Sony verpasse diesen Wandel laut Pachter und setze stattdessen weiterhin stark auf klassische Konsolenhardware.
Dass Pachters Prognosen mit Vorsicht zu genießen sind, zeigt ein Blick in die Vergangenheit - und auch in seine persönlichen Investments. So empfahl er Anleger*innen, sich den Mobile-Gaming-Anbieter PlayTika genauer anzusehen, an dem er selbst rund 500.000 Anteile hält. Er betonte, die Aktie sei unterbewertet, und ein Anstieg auf das Niveau von EA könne ihm „mehrere Millionen Dollar“ einbringen.
Doch Pachter lag schon häufiger daneben: Seine Vorhersagen zu einer Netflix-Aktie, die er zu früh zum Verkauf empfahl, kosteten Anlegerinnen Geld. Auch seine Einschätzungen zum Xbox Game Pass erwiesen sich als überzogen - die von ihm prognostizierten 100 Millionen Abonnent*innen nach der Activision-Übernahme sind bis heute nicht in Sicht, geschweige denn die langfristig ausgerufenen 200 Millionen.
Nicht zuletzt widerlegte auch die PS5 seine Aussagen: Mit über 80 Millionen verkauften Einheiten und als bislang profitabelste Konsole in Sonys Geschichte hat sie einen klaren Gegenbeweis zu Pachters düsteren Prognosen geliefert.
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