Als ich Lost Soul Aside gestartet habe, war die Welt noch in Ordnung und Kaser ahnte nichts böses. Mit seiner kleinen Schwester schlenderte er durch die Gegend, nichtsahnend, dass ihr etwas zustoßen könnte. Sogar eine schwarze Katze konnte er noch streicheln. Doch dann passierte etwas, das wohl niemand geahnt hätte: Seine kleine Schwester Louisa wurde von mysteriösen Kräften entführt und ihrer Seele beraubt.

Ab diesem Moment fand ich mich selbst in einer Welt zwischen Sci-Fi und düsterer Fantasy wieder. Kurz darauf trifft Kaser auf Arena, einen formwandelnden Drachen, der mich stark an Venom erinnerte, sowohl von seiner Art als auch von seinem Auftreten. Ohne ihn würde Kaser wohl kaum klarkommen. Arena erweist sich als äußerst hilfreich im Kampf gegen die Rebellen aus anderen Dimensionen.

Gemeinsam kämpften wir uns durch tiefe Schluchten, glitzernde Kristallwüsten und Ruinen, immer auf der Suche nach Kasers Schwester und dabei ständig übermächtigen Gegnern gegenüberstehend, was teilweise wirklich nervenaufreibend war. Einige Gegner sind besonders herausfordernd, zum Beispiel die übermächtige Rosenkönigin zu Beginn, mit der ich mich lange herumärgern musste. Leider gibt es keinen Schwierigkeitsgrad, was ich persönlich sehr schade finde.

Der finale Showdown gegen den interdimensionalen Herrscher Voidrax, der Louisas Seele gefangen hält, ist nervenaufreibend, aber auch spannend inszeniert. Wer wissen möchte, ob Kaser es schafft, seine Schwester zu retten, muss weiterspielen, der Kampf ist dabei alles andere als einfach.

Marsinah (Mars) ist zwar eigentlich kein Soulslike-Fan, aber aufgrund der Ähnlichkeit zu Final Fantasy hatte Lost Soul Aside sie neugierig gemacht.

Actiongeladenes Gameplay

Mich hat das Kampfsystem überzeugt, auch wenn ich mich am Anfang schwer damit getan habe. Lost Soul Aside legt weniger Wert auf klassische RPG-Elemente, sondern auf dynamische und flüssige Kämpfe. Außerhalb der Kämpfe kann man looten, Waffen testen und Upgrades ausprobieren. Sobald die Waffen jedoch gezogen sind, verlangt das Spiel schnelle Reflexe und das Ausführen mächtiger Kombos.

Einige Soulslike-Mechaniken sind ebenfalls integriert, korrektes Parieren und Blocken kann in Bosskämpfen oft über Leben und Tod entscheiden. Die Tutorials führen Schritt für Schritt neue Waffen und Techniken ein, sodass ich mich schnell ins Abenteuer stürzen konnte.

Grafik & Atmosphäre

Grafisch ist das Spiel solide umgesetzt. Die wunderschönen und teils sehr realistischen Fantasy-Welten mit Sci-Fi-Einschlägen sehen gut aus. Die englische Vertonung kann man getrost überspringen, die Originalversionen auf Chinesisch und Japanisch sind deutlich stimmiger und tragen wesentlich zur Atmosphäre bei. Der epische orchestrale Soundtrack rundet das Abenteuer von Kaser und Arena perfekt ab.

Story

Die Geschichte ist eher konventionell. Sie bietet wenig Tiefe, die Konflikte wirken bekannt und teilweise vorhersehbar. Persönlich hätte ich mir mehr narrative Tiefe gewünscht, da dies besonders in Momenten, in denen man oft scheitert, Motivation geben könnte.
Für mich war das ein kleiner Nachteil, da ich das Kampfsystem lieber als Rahmen für die Story genommen hätte. Wer jedoch Fan von actionreichen Kämpfen und Bosskämpfen ist, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Fans von Final Fantasy, Devil May Cry oder Stellar Blade dürften ebenfalls Freude haben.

Mein Fazit:

Lost Soul Aside ist trotz kleiner Schwächen ein Spiel, das vielen gefallen wird. Das Kampfsystem ist schnell und flüssig, die Spielwelt atmosphärisch und abwechslungsreich, und die Bosskämpfe stellen eine echte Herausforderung dar, je nach persönlichem Anspruch. Wer sich auf die actiongeladenen Kämpfe einlässt, wird mit einem intensiven Abenteuer belohnt. Ein bisschen Geduld für kommende Optimierungen sollte man jedoch mitbringen.

Unsere Bewertung:

Habt ihr Lost Soul Aside schon gespielt? Wie ist euer Eindruck?