Nach den jüngsten Studio-Umstrukturierungen bei Sony werden neue Details zum gestrichenen Live-Service-Spiel von Sony Bend bekannt. Ein Ex-Entwickler äußert sich jetzt offen selbstkritisch.
Nach den jüngsten Studio-Umstrukturierungen bei Sony werden neue Details zum gestrichenen Live-Service-Spiel von Sony Bend bekannt. Ein Ex-Entwickler äußert sich jetzt offen selbstkritisch.
Nachdem Sony in den letzten Jahren mehrere Live-Service-Projekte beerdigte, traf es Anfang 2025 auch die Days Gone-Macher*innen von Sony Bend und das Team von Bluepoint Games. Beide Studios arbeiteten an eigenen Online-Titeln, doch Sony zog plötzlich den Stecker - ohne nähere Begründung.
Vor allem das Aus bei Sony Bend sorgte für Unverständnis. Kurz nach der Einstellung des Projekts folgte eine Entlassungswelle, die große Teile des Teams traf. Viele Spieler*innen machten Sony direkt verantwortlich. Doch ein ehemaliger Mitarbeiter stellt das nun in ein anderes Licht.
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Der frühere Sony-Bend-Entwickler Robert Morrison, der von Juli 2022 bis Juni 2025 im Studio tätig war, äußerte sich auf X (ehemals Twitter) zu den Hintergründen. In einem Kommentar zu einem Fan-Beitrag gab er zu, dass der Mangel an Fortschritt im Team ein entscheidender Faktor war:
„Um fair zu sein, haben wir in den drei Jahren, in denen ich dort war, nicht genug nennenswerte Fortschritte gemacht. Ich habe die mögliche Einstellung schon vorher kommen sehen.“
To be fair we didn’t make enough substantial progress over the 3 years I was there. I saw the eventual cancellation coming prior to it.
— Robert Morrison (@RobertAnim8er) October 29, 2025
Damit widersprach Morrison indirekt der weit verbreiteten Meinung, Sony habe das Projekt vorschnell beendet. Stattdessen deutet er auf interne Schwierigkeiten und fehlende Resultate hin, die letztlich zur Einstellung geführt haben könnten.
Laut Morrisons LinkedIn-Profil arbeitete er bei Sony Bend an einem bisher unbekannten Spiel namens Mirror Pond. Dabei handelte es sich offenbar um einen Live-Service-Titel auf Basis der Decima-Engine von Guerrilla Games - derselben Technologie, die auch bei Horizon und Death Stranding zum Einsatz kommt.
Morrison war dort für Gameplay-Animationen verantwortlich, die sowohl handanimiert als auch mithilfe von Motion Capture erstellt wurden. Gemeinsam mit Programmierer*innen und Designer*innen feilte er an verschiedenen Gameplay-Systemen - offenbar mit begrenztem Erfolg.
Nach seinem Abschied wechselte Morrison zu Void Interactive, den Entwickler*innen des taktischen Shooters Ready or Not, der im Sommer 2025 erfolgreich auf Konsolen erschien.
Parallel zu Sony Bend verlor auch Bluepoint Games sein Live-Service-Projekt. Interne Quellen sprechen davon, dass es sich dabei um einen geplanten God of War-Multiplayer-Ableger gehandelt haben soll. Erst kürzlich tauchten Leaks mit zahlreichen Konzeptbildern und frühen Gameplay-Details auf, die diese Vermutung untermauern.
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Während die Fans weiterhin auf eine offizielle Stellungnahme warten, scheint Sonys Fokus nun wieder stärker auf klassischen Singleplayer-Erfahrungen zu liegen - ein Kurswechsel, der nach den holprigen Live-Service-Versuchen durchaus nachvollziehbar wirkt.
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