Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Kojimas neuestes Werk die ultimative Waffe gegen britische Altersverifikationen wird? Dank Death Stranding 2 und seinem vielseitigen Fotomodus umgehen findige Spieler*innen die Gesichtserkennung von Pornoseiten.
Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Kojimas neuestes Werk die ultimative Waffe gegen britische Altersverifikationen wird? Dank Death Stranding 2 und seinem vielseitigen Fotomodus umgehen findige Spieler*innen die Gesichtserkennung von Pornoseiten.
Seit Freitag ist in Großbritannien der Online Safety Act vollständig in Kraft. Was sich nach digitalem Sicherheitsgurt anhört, entpuppt sich für viele Nutzer als nervige Altersprüfungspflicht. Webseiten mit erotischem oder explizitem Inhalt, darunter Reddit, Discord und die üblichen Verdächtigen mit XXX im Namen, müssen nun sicherstellen, dass ihre User auch tatsächlich über 18 sind.
Die Mittel dazu sind technisch aufwendig: Neben Ausweisscans setzt man auf Gesichtserkennungssysteme wie k-ID, das Nutzer auffordert, durch die Kamera den Mund zu öffnen, den Kopf zu drehen oder andere Grimassen zu schneiden.
Doch wo Bürokratie auf Kojima trifft, ist die Lösung nicht weit. Dank des Fotomodus von Sam Porter Bridges, alias Norman Reedus, tricksen Spieler die Altersprüfung nun elegant aus und das Netz feiert die Aktion bereits als modernen Guerilla-Streich.
Das Prinzip ist so einfach wie absurd: Im Fotomodus von Death Stranding 2 lassen sich detaillierte Gesichtsanimationen steuern, inklusive aller nötigen „Bitte öffne den Mund“-Anforderungen. Und während k-ID bei einfachen Standbildern oft noch die Stirn runzelt, lassen sich mit etwas Geschick (oder KI-Hilfe) auch die dynamischen Prüfungen umgehen.
You can use Death Stranding's photo mode to bypass Discord's age verification https://t.co/o9n0c0lwkI pic.twitter.com/mvYmhZZCVp
— Dany Sterkhov 🛡✈ (@DanySterkhov) July 25, 2025
Was ursprünglich dafür gedacht war, um dramatische Selfies zu knipsen, wird nun zweckentfremdet - und plötzlich ist Sam Porter Bridges auf mehr Erotikseiten angemeldet als auf Lieferplattformen. Es dürfte wohl das erste Mal sein, dass ein Videospielprotagonist unfreiwillig zum Gesicht der Erwachsenenunterhaltung wird.
Man muss es Kojima lassen: Death Stranding war immer ein Spiel über Verbindungen - zwischen Orten, zwischen Menschen, zwischen Welten. Dass diese Verbindungen nun auch britische Internetzensur überbrücken, ist wohl eine Ironie, die selbst Kojima zum Schmunzeln bringen dürfte.
Ob Sam sich freiwillig für diese Art von Mission gemeldet hätte, bleibt offen. Sicher ist nur: Das Ofcom-Gesetz bekommt gerade ordentlich Gegenwind, ausgerechnet von einem digital erzeugten Boten mit melancholischem Blick und erstaunlich flexibler Mimik.
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