Mit dem nahenden Release von Death Stranding 2: On the Beach, rückt eine Frage zunehmend in den Fokus: Welche spielerischen Neuerungen erwarten uns im Nachfolger zu Hideo Kojimas genregrenzendem Open-World-Abenteuer?
Mit dem nahenden Release von Death Stranding 2: On the Beach, rückt eine Frage zunehmend in den Fokus: Welche spielerischen Neuerungen erwarten uns im Nachfolger zu Hideo Kojimas genregrenzendem Open-World-Abenteuer?
Kultentwickler Hideo Kojima hat eine der Neuerungen, im zweiten Abenteuer von Sam Porter Bridges, nun selbst ausführlich beleuchtet – den erstmals integrierten Tag-Nacht-Zyklus, der laut Kojima nicht bloß atmosphärisches Beiwerk ist, sondern tief in das Gameplay eingreift.
In einem aktuellen Interview mit IGN bestätigte Kojima, dass die wechselnden Tageszeiten nicht nur die Optik, sondern auch das Spielerlebnis maßgeblich beeinflussen. So bietet die Nacht beispielsweise taktische Vorteile beim Schleichen durch feindliche Areale. Die Dunkelheit ermöglicht es Spieler*innen, unbemerkt bestimmte Gebiete zu durchqueren – ideal für alle, die Konfrontationen lieber vermeiden. Gleichzeitig bringt sie neue Herausforderungen mit sich:
„Die Sicht ist bei Nacht eingeschränkt, was die Navigation deutlich schwieriger machen kann“, so Kojima.
Diese Dualität – Vorteil und Risiko zugleich – zieht sich wie ein roter Faden durch das Design von Death Stranding 2. Die Tageszeit beeinflusst nicht nur das Verhalten der Spieler, sondern auch deren strategische Entscheidungen im offenen Terrain.
Im ersten Death Stranding war der Himmel stets wolkenverhangen, das Licht gleichmäßig diffus – kein Sonnenauf- oder ‑untergang, kein Zeitgefühl im klassischen Sinne. Laut Kojima war dies seinerzeit eine bewusste Entscheidung – nicht zuletzt aufgrund technischer Einschränkungen: „Der Himmel und die Beleuchtung waren enginebedingt stark limitiert. Wir konnten den Ablauf der Zeit nicht auf natürliche Weise einbinden.“
Mit der neuen Engine und deutlich mehr technischer Freiheit sei es nun jedoch möglich, den natürlichen Rhythmus der Welt besser zu simulieren. „In den Himmel zu schauen und den Sonnenuntergang zu erleben – das war mir wichtig für die Immersion in der offenen Welt“, erklärt Kojima.
Doch die Entscheidung, einen dynamischen Tagesverlauf zu integrieren, brachte neue Probleme mit sich – insbesondere für die cineastisch inszenierten Zwischensequenzen, ein Markenzeichen der Kojima-Spiele. Wie der Entwickler einräumt, stellte die dynamische Beleuchtung sein Team vor große Herausforderungen: „Die Lichtverhältnisse ändern sich je nach Tageszeit, was einige Cutscenes 'viel zu dunkel' erscheinen ließ.“
Kojima weiter: „Es gibt Momente, in denen ich mit filmähnlicher Gegenlicht-Inszenierung arbeiten wollte, aber ein Spiel ist kein Film – was der Spieler zu sehen bekommt, verändert sich dynamisch. Ich persönlich würde es bevorzugen, wenn ihr manche Zwischensequenzen bei Nacht erlebt. Aber wenn es Tag ist – auch okay.“
Diese Aussage verdeutlicht einmal mehr Kojimas Anspruch, filmische Inszenierung mit interaktiven Erlebnissen zu vereinen – ohne den Spieler in seiner Freiheit einzuschränken.
Während andere Spiele – darunter Kojimas eigenes Metal Gear Solid V – auf stilisierte Mechaniken wie Zigarettenrauchen setzen, um die Zeit im Spiel zu beschleunigen, geht Death Stranding 2 einen natürlicheren Weg. Wer nicht bei Nacht reisen möchte, kann einfach schlafen gehen: „In privaten Räumen könnt ihr euch ins Bett legen und den Morgen abwarten“, so Kojima.
Ein bewusst ruhiger Mechanismus, der zum entschleunigten Erzähltempo des Spiels passt – und die Alltagsrealität der Spielwelt unterstreicht. „Das haben wir gezielt so umgesetzt, weil wir wissen, dass viele Spieler ungern im Dunkeln unterwegs sind“, fügt Kojima hinzu.
Der Tag-Nacht-Zyklus in Death Stranding 2 ist mehr als ein technisches Upgrade – er ist Ausdruck von Kojimas Anspruch, Spielmechanik, Atmosphäre und narrative Freiheit nahtlos miteinander zu verweben. Er lädt ein zum Experimentieren, zum Staunen – und zum Innehalten beim Sonnenaufgang, mitten in einer Welt, in der jeder Schritt Bedeutung hat.
Death Stranding 2: On the Beach erscheint am 26. Juni 2025 exklusiv für die PlayStation 5. Wer zur Digital Deluxe Edition oder der Collector’s Edition greift, erhält dank Early Access bereits am 24. Juni Zugriff auf das neue Abenteuer rund um Sam Porter Bridges.
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