Die neuen Game-Key-Karten der Nintendo Switch 2 sorgen weiter für Diskussionen. Auf der jüngsten Aktionärsversammlung wurde Nintendo nun direkt mit den Bedenken konfrontiert, dass das neue Hybrid-Format dem physischen Spielemarkt schaden könnte.
Die neuen Game-Key-Karten der Nintendo Switch 2 sorgen weiter für Diskussionen. Auf der jüngsten Aktionärsversammlung wurde Nintendo nun direkt mit den Bedenken konfrontiert, dass das neue Hybrid-Format dem physischen Spielemarkt schaden könnte.
Mit der Switch 2 hat Nintendo ein neues Format eingeführt: sogenannte Game-Key-Karten. Diese sehen aus wie klassische Spielemodule, enthalten aber nur einen Bruchteil der Daten. Wer spielen möchte, muss den Großteil des Titels per Internetverbindung herunterladen. Im Grunde also eine hübsch verpackte physische Lizenz für ein digitales Spiel – wie man sie schon von der PS5 Digital oder Xbox kennt, nur mit eigenem Nintendo-Twist.
Während das für manche Spieler praktisch klingt („endlich keine Speichergrenzen mehr für Module!“), schlagen andere Alarm. Besonders Spielekonservatoren, Sammler und technikaffine Nostalgiker sehen darin eine Gefahr für die Langzeitarchivierung. Schließlich bedeutet ein leerer Downloadserver irgendwann auch: kein Spiel mehr.
Nun schlugen aber auch Investoren Alarm. Auf der jährlichen Nintendo-Aktionärsversammlung meldete sich ein Anteilseigner zu Wort (via Genki_JPN) und sprach eine zentrale Sorge an:
„Ich höre oft, dass sich Spiele von Drittanbietern auf Nintendo-Hardware nicht gut verkaufen.“
Und weiter: Die neuen Game-Key-Karten seien „unausgereift und wenig attraktiv“ – eine Entscheidung, die Kunden eher davon abhalte, Third-Party-Spiele auf der Switch 2 zu kaufen.
Nintendo reagierte höflich, aber bestimmt. Die Game-Key-Karten seien eine Lösung für das Speicherproblem – denn mit der wachsenden Kapazität moderner Titel sei das Format schlichtweg notwendig. Gleichzeitig betonte man, dass man sich auch weiterhin für den Erfolg von Drittanbietersoftware einsetzen wolle.
Nintendo was reportedly asked about Game-Key Cards at the Nintendo Annual Shareholders Meeting!
— Genki✨ (@Genki_JPN) June 27, 2025
One question mentioned that they often hear third-party games do not sell well on Nintendo hardware and expressed concerns about Game-Key Cards, calling them a half-baked solution and… https://t.co/VIJLk74zNQ pic.twitter.com/KAJUupmJrk
Bereits im Mai hatte Nintendo of America-Chef Doug Bowser versucht, die Wogen zu glätten. Er versicherte, dass physische Spiele auch weiterhin ein zentraler Bestandteil des Geschäftsmodells bleiben würden. Die Game-Key-Karten seien nur eine zusätzliche Option – kein Angriff auf das klassische Modul.
Bowser weiter:
„Wir schätzen insbesondere unsere Beziehungen zu Einzelhändlern und möchten sicherstellen, dass wir Produkte für sie zum Verkauf an ihre Kunden verfügbar haben.“
Das Ziel: Auch auf der Switch 2 soll die vielfältigste und umfangreichste Bibliothek an Spielen entstehen – von Mini-Indies bis zu Mammut-Blockbustern. Und manchmal eben mit Key-Karte statt Vollmodul.
https://2playerz.de/p/nintendo-switch-2-hauseigene-spiele-erscheinen-nicht-als-game-key-karten
Die Game-Key-Karten mögen technisch sinnvoll sein – gerade für große Spiele, die auf einem 64-GB-Modul schlicht nicht unterzubringen wären. Doch sie werfen auch Fragen auf: Wie sammelwürdig ist eine Hülle ohne Spiel? Was passiert in 15 Jahren, wenn der Server abgeschaltet wird? Und: Wollen Käufer wirklich so viel Download-Zwang bei einem Spiel, das physisch im Regal steht?
Nintendo wiegelt ab – die Game-Key-Karten seien eine praktische Lösung, keine Vorboten des Untergangs. Aber klar ist: Wer physisch kauft, will oft auch physisch spielen. Und ob das neue Format diese Erwartung erfüllt, wird sich erst noch zeigen müssen.
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