Über zehn Jahre lang war Rockstars Agent eines der großen Gaming-Geheimnisse. Jetzt erklärt Mitgründer Dan Houser, warum das PS3-Exklusivspiel eingestellt wurde und warum eine Open World für Spion*innen nicht funktioniert hat.
Über zehn Jahre lang war Rockstars Agent eines der großen Gaming-Geheimnisse. Jetzt erklärt Mitgründer Dan Houser, warum das PS3-Exklusivspiel eingestellt wurde und warum eine Open World für Spion*innen nicht funktioniert hat.
Auf der E3 2009 sorgte Rockstar Games für einen Moment, an den sich viele bis heute erinnern: Neben der GTA-Reihe kündigte das Studio ein völlig neues Projekt an: Agent, ein Stealth-Actionspiel, das exklusiv für die PlayStation 3 erscheinen sollte.
Das Spiel sollte die Spieler*innen in die Schattenwelt des Kalten Krieges der späten 1970er Jahre entführen - mit Spionage, politischen Attentaten und einer linearen Struktur, die sich klar von GTA abheben sollte. Doch nach dieser fulminanten Ankündigung: Funkstille. Keine Trailer, keine Screenshots, keine Interviews.
Bis 2018 hielt Rockstar den Markenschutz aufrecht, bevor er schließlich auslief. 2021 verschwand Agent dann endgültig von der offiziellen Website und mit ihm auch die letzte Hoffnung auf ein Comeback.
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Jahrelang blieb offen, warum Agent eingestellt wurde - bis jetzt. Im Podcast des KI-Forschers Lex Fridman sprach Dan Houser, der kreative Kopf hinter Rockstar und Co-Schöpfer von GTA, erstmals offen über das Scheitern des Projekts.
„Wir haben viel an mehreren Iterationen eines Open-World-Spionage-Spiels gearbeitet, und es hat nie zusammengefunden. Agent hatte ungefähr fünf verschiedene Versionen,“ so Houser.
„Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es einfach nicht funktioniert hat.“
Das Problem lag laut Houser in der grundlegenden Kombination: Spionage und Open World wollten einfach nicht harmonieren. Während Filme von Spannung, Geheimnissen und Timing leben, sei es in Spielen schwer, diese Elemente ohne Brüche zu übertragen:
„Ich frage mich, ob man überhaupt ein gutes Open-World-Spionage-Spiel machen kann.“
Laut Houser war das bekannte 70er-Jahre-Setting nur eines von vielen Konzepten, die intern ausprobiert wurden:
„Das war eine der Versionen. Es gab eine andere, die in der Gegenwart spielte … wir hatten so viele verschiedene Versionen dieses Spiels, wir haben mit so vielen verschiedenen Teams daran gearbeitet.“
Schon Obbe Vermeij, damaliger technischer Direktor bei Rockstar, hatte 2022 erklärt, dass Agent von Beginn an unter chaotischen Bedingungen entstand. Mehrere Teams arbeiteten gleichzeitig an GTA IV, später an GTA V - Ressourcen wurden umverteilt, Prioritäten verschoben.
Selbst eine abgespeckte Variante von Agent konnte die Probleme nicht lösen. Am Ende scheiterte das Projekt nicht nur an fehlender Manpower, sondern auch an einer nicht umsetzbaren kreativen Vision.
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Mit dem Ende von Agent begrub Rockstar eines der ambitioniertesten Spieleprojekte seiner Geschichte. Doch während dieses Kapitel geschlossen ist, steht bereits das nächste Mammutprojekt an: GTA 6, dessen Release laut aktuellen Planungen am 26. Mai 2026 erfolgen soll.
Ironischerweise wird GTA 6 wohl all das bieten, was Agent nie geschafft hat - eine gewaltige, lebendige Open World voller Geheimnisse, Charaktere und politischer Anspielungen.
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