In einem aktuellen Interview sprachen Guillaume Broche (CEO und Creative Director) und Francois Meurisse (COO und Producer) von Sandfall Interactive über einen besonders frühen Plottwist – den Verlust eines zentralen Charakters.
In einem aktuellen Interview sprachen Guillaume Broche (CEO und Creative Director) und Francois Meurisse (COO und Producer) von Sandfall Interactive über einen besonders frühen Plottwist – den Verlust eines zentralen Charakters.
Die Reise mit Clair Obscur: Expedition 33 hat Fans von Anfang an überrascht. Nicht nur das Gameplay, auch die Geschichte des Rollenspiels fesselt mit unerwarteten Wendungen.
Spoilerwarnung! Der folgende Abschnitt enthält Spoiler zum ersten Akt von Clair Obscur: Expedition 33. Solltet ihr das Spiel noch nicht gespielt haben, solltet ihr nicht weiterlesen. |
Das Spiel begleitet eine kleine Gruppe von Abenteurer*innen, die sich aufmachen, die Malerin zu besiegen. Angeführt werden sie von Gustave, einem cleveren Ingenieur, der als geborener Anführer und Herz der Expedition erscheint. Umso schockierender ist sein Tod am Ende des ersten Aktes.
„Natürlich ist es ein Risiko, so etwas zu tun“, so CEO Guillaume Broche.
„Aber wenn wir als kleines Team keine Risiken eingehen, wer dann? Von Anfang an war es unsere Philosophie, nicht auf Nummer sicher zu gehen. Erstens, weil es nicht das ist, was wir wollen. Und zweitens, weil es langweilig ist. Wenn man in einer künstlerischen Branche für Aufsehen sorgen will, muss man Risiken eingehen. Denn wenn man auf Nummer sicher geht, ist man nur ‚einer von vielen‘.“
Broche erklärt weiter, warum der Tod von Gustave notwendig war:
„Ich finde, dass Videospiele vor allem in Bezug auf das Storytelling dazu neigen, etwas zu sehr auf Nummer sicher zu gehen. Daher war dies eine wirklich gute Gelegenheit, uns von anderen abzuheben. Der Tod von Gustave ist sehr natürlich, wenn man über das Spiel nachdenkt. Man möchte dieses Gefühl des Verlusts haben - man hat etwas sehr Wichtiges verloren, jemanden, der im Grunde genommen die gesamte Expedition vorangetrieben hat, ebenso wie die Spieler selbst. Wenn man das verliert, fühlt man sich verwirrt und verloren, und man empfindet Trauer, was sehr wichtig ist, um sich wirklich mit den anderen Figuren verbunden zu fühlen.“
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„Wir sind superglücklich darüber, wie gut es [Gustaves Ableben, Anm. d. Redaktion] bei den Spielern angekommen ist und wie sehr sie sich mit Gustave verbunden fühlten“, so Broche.
„Es hat uns viel Freude bereitet, ihn zu schreiben und zum Leben zu erwecken. Er ist so liebenswert, aber auch ein komplexer Mensch.“
Auch COO Francois Meurisse sprach über die Gratwanderung, Gustave sterben zu lassen:
„Wir haben nicht wirklich darüber nachgedacht, ob wir alle Spieler verlieren würden, wenn Gustave stirbt. Wenn es passiert, passiert es eben. Aber wir haben auch Entscheidungen in Bezug auf das Gameplay getroffen. Wir wollten nicht alle Fortschritte zunichtemachen, also haben wir sie auf Verso übertragen, auch wenn er ein anderer Charakter ist. Außerdem kommt es spät genug, dass man sich an Gustave gewöhnen kann. Aber es gibt im Spiel noch viel zu tun und man hat noch Zeit, Verso kennenzulernen.“
Und weiter:
„Es war eine Gratwanderung, aber wir wollten sicherstellen, dass Gustaves Tod für die Spieler einschneidend ist und wie ein Schlag in die Magengrube wirkt. Wir sind froh, dass es bei den Spielern gut angekommen ist – einige hassen uns dafür immer noch! Manchmal ist Hass etwas Gutes. When one falls, we continue [‚Wenn einer fällt, machen wir weiter‘].“
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Clair Obscur: Expedition 33 zeigt, wie mutiges Storytelling Spieler*innen emotional packen kann. Gustaves Tod ist ein Schlag in die Magengrube, der das Spiel noch intensiver macht und die Bindung zu den verbleibenden Figuren stärkt. Sandfall Interactive beweist, dass Risiken in der Erzählung sich lohnen können - selbst wenn einige Spieler*innen den Schmerz noch spüren.
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