Atari, der legendäre Videospiel-Veteran mit einer Historie, die bis zur Geburtsstunde der Gaming-Industrie zurückreicht, hat mal wieder Lust auf Expansion - und diesmal geht's nach Schweden.
Atari, der legendäre Videospiel-Veteran mit einer Historie, die bis zur Geburtsstunde der Gaming-Industrie zurückreicht, hat mal wieder Lust auf Expansion - und diesmal geht's nach Schweden.
Atari investiert rund 4,5 Millionen Euro in die dort ansässige Thunderful Group, ein Studiokonglomerat mit klarem Fokus auf PC- und Konsolenspiele, und wird sich damit zum Mehrheitsaktionär mausern.
Für alle, die Thunderful bisher nur vom Hörensagen kennen: Das Unternehmen ist an der Nasdaq First North Premier Growth Market gelistet, dem skandinavischen Wachstumsparkett für vielversprechende Firmen mit Ambitionen. Thunderful ist dabei kein Einzelstudio, sondern eine ganze Sammlung kreativer Köpfe, die Spiele nicht nur selbst entwickeln, sondern auch andere veröffentlichen und Entwicklungsdienste anbieten.
Das Portfolio kann sich sehen lassen: SteamWorld, ISLANDERS, Lost in Random und Vampire’s Fall gehören zu den bekannten IPs, die bereits Spielerherzen erobert haben - mal charmant, mal schräg, mal tiefgründig.
Atari sichert sich im Rahmen einer gezielten Aktienemission sage und schreibe 333.333.334 neue Aktien zum Preis von 0,15 SEK (also umgerechnet knapp 4,5 Millionen Euro) - und hält damit nach Abschluss etwa 82 % der ausstehenden Anteile und Stimmrechte. Mit anderen Worten: Thunderful gehört danach zu 80er-Jahre-Ikone Atari wie die Pixel zur Retro-Brille.
Der finale Go dafür kommt voraussichtlich bei der außerordentlichen Hauptversammlung am 28. August 2025. Dort sollen die Aktionäre dem Deal zustimmen, was angesichts der Unterstützung der beiden Großaktionäre Owe Bergsten und Brjann Sigurgeirsson (gemeinsam knapp 30 % Stimmrecht) so gut wie sicher ist. Die beiden Herren haben ihre Zustimmung bereits unwiderruflich zugesagt. Klingt nach: „Das passt!“
Wade Rosen, Atari-CEO und zugleich Architekt dieser Übernahme, freut sich schon jetzt auf neue kreative Impulse:
„Diese Transaktion markiert einen weiteren wichtigen Meilenstein für Atari in Europa. Thunderful hat großartige Spiele hervorgebracht, und wir sind überzeugt, dass sie mit unserer Unterstützung wieder auf Erfolgskurs gehen – und gleichzeitig unser eigenes Portfolio stärken.“
Es ist klar: Atari möchte nicht nur nostalgische Hardware mit Holzfurnier bauen oder Klassiker wie Pong aufleben lassen. Der neue Weg heißt: Investieren statt Archivieren.
Und um es rechtlich rund zu machen: Der schwedische Wertpapierrat hat Atari eine Ausnahme von der dort geltenden Pflichtangebot-Regelung erteilt. Das heißt, das Unternehmen darf die Kontrolle übernehmen, ohne gleich ein vollständiges Übernahmeangebot für alle verbleibenden Aktien abgeben zu müssen. Das spart Nerven, Zeit und Geld und macht den Deal auch aus regulatorischer Sicht sauber.
Atari zeigt, dass das Unternehmen mehr ist als nur Retro-Romantik: Mit der Investition in Thunderful will man wieder zu einem echten Player im Bereich Spieleentwicklung und Publishing aufsteigen. Ob der Plan aufgeht, wird sich zeigen, aber fest steht: Thunderful bekommt mit Atari einen finanzkräftigen und erfahrenen Partner.
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