Microsoft sorgt erneut für Aufsehen und nicht im positiven Sinne. Während die PlayStation weiterhin mit klassischen Discs versorgt wird, gehen Xbox-Nutzer beim physischen Spielekauf leer aus. Das könnte der Xbox-Hardwarestrategie langfristig schaden.
Wie der zuverlässige Gaming-Insider CharlieIntel berichtet, werden neu angekündigte Xbox-Spiele nur noch für die PS5 mit Disc ausgeliefert. Die Xbox-Version derselben Titel hingegen enthält lediglich einen Download-Code – kein Datenträger, kein echtes Produkt für Sammlerregale.
Diese kuriose Veröffentlichungspolitik betrifft unter anderem Titel wie The Outer Worlds 2, das derzeit ohnehin häufig in den Schlagzeilen auftaucht. Während PlayStation-Fans also ganz klassisch zur Verpackung mit Disc greifen können, erhalten Xbox-Spieler nur eine leere Hülle mit einem Zettel darin – die physische Version ist somit nur noch eine optische Täuschung.
Die Auswirkungen sind deutlich: Wer Xbox spielt und Wert auf physische Medien legt, wird enttäuscht. Denn die enthaltenen Codes bieten keinen echten Besitz, keine Archivierungsmöglichkeit, kein Weiterverkauf – kurz: keine Sammlerfreude. Und das in einer Zeit, in der Spielepreise ohnehin empfindlich steigen.
Bereits im Mai hatte Microsoft für Kritik gesorgt, als man die Preise für Spiele auf 80 Euro anhob – gleichzeitig wurde auch die Hardware teurer. Die Kontroverse wuchs weiter, als Obsidian-Director Tim Cain (The Outer Worlds 2) öffentlich Microsoft für die Preisstrategie verantwortlich machte.
Mit dieser Entwicklung stellt sich auch eine strategische Frage: Warum noch in eine Konsole mit Disc-Laufwerk investieren, wenn die wichtigsten Spiele ohnehin nur noch als Download angeboten werden?
Die Xbox Series X war ursprünglich als leistungsstarkes Komplettpaket inklusive 4K-Blu-ray-Laufwerk positioniert – doch wenn Microsoft selbst keine physischen Medien mehr bereitstellt, verliert dieses Argument an Gewicht. Ironischerweise wird die Konkurrenz auf der PS5 nun attraktiver für alle, die noch Wert auf physisches Eigentum legen.
Physische Spiele sind mehr als nur Nostalgie – sie stehen für Besitz, Unabhängigkeit von Servern und für viele auch Sammlerwert. Dass Microsoft ausgerechnet auf der eigenen Plattform darauf verzichtet, aber die Konkurrenz bedient, wirkt unlogisch bis selbstschädigend.
Wenn man Xbox-Fans mit steigenden Preisen, fehlenden Discs und Digitalzwang verprellt, stellt sich eine Frage fast von selbst: Auf welcher Plattform möchte man in Zukunft spielen?
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